GRBLize: Neue Version zur Maker Faire

Unser CNC-Steuerprogramm für die beliebte GRBL-Firmware hat eine längst fällige Runderneuerung erhalten: Es unterstützt nun auch die neuesten GRBL-Versionen und erhielt eine echte CNC-Frässimulation in 3D.

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GRBLize: Neue Version zur Maker Faire
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Carsten Meyer

Wichtigste Änderung: GRBLize verlangt nicht mehr nach der speziel angepassten (und inzwischen angegrauten) Grbl-Version 0.8 für unsere GRBL-Jog-Platine; sie kommt nun auch mit dem aktuellen Build 0.9j klar, das deutliche Performance-Gewinne bringt. Ein Jogpad ist einblendbar, deshalb arbeitet GRBLize nun auch mit "nackten" Arduinos mit offiziellen Grbl-Builds ohne angeschlossene Steuertasten.

Die direkte Verbindung mit FTDI-USB-Chips ist immer noch vorhanden, zusätzlich kann man nun aber auch ganz normale (gegebenenfalls auch virtuelle) COM-Schnittstellen ansprechen, wie sie beispielsweise der Arduino Uno installiert. Aktuelle Arduinos ohne FTDI-Interface-Chip blieben mit der alten Version aus c't Hacks/Make: 4/2014 außen vor.

Virtuelles Jogpad und 3D-Frässimulation im neuen GRBLize

Erheblich verbessert wurde die vormals nur rudimentäre 3D-Visualisierung. Auf Wunsch kann man eine Art Finite-Elemente-Simulation einschalten, die den – abhängig von Werkzeugform und -Durchmesser – tatsächlichen Materialabtrag berechnet. Zusätzlich lassen sich ein Millimeter-Raster und Werkzeugpfade einblenden. Das funktioniert nicht nur mit selbst erstellten Jobs, sondern (mit kleinen Einschränkungen) auch mit "fremden" G-Code-Dateien.

Geplant ist die Unterstützung der neuen Werkzeuglängenkompensation von GRBL über Z-Längensensor sowie eines Werkzeugwechslers – Software-Fragmente hierzu sind bereits enthalten. Die Webcam-Einbindung zum bequemen Suchen des Werkstück-Nullpunkts (oder beliebiger anderer Referenzpunkte) ist hingegen unverändert geblieben.

Einen ersten Eindruck kann man von der Software voraussichtlich auf der Maker Faire in Berlin an unserem Stand erlangen; die Vorabversion ist aber auch im Edge-Branch unseres Github-Repositories abrufbar – natürlich inklusive aller Sourcen. Kleine Warnung an die C-Adepten: Das Programm wurde in Object Pascal mit Hilfe der Delphi-IDE "XE8 Starter" erstellt.

Das einblendbare "Millimeterpapier" hilft bei der Beurteilung fremder G-Code-Dateien.

Übrigens haben wir auch die Firmware für unser GRBL-Jog-Projekt überarbeitet; Grundlage ist jetzt die oben erwähnte Version 0.9j, die sich im hier verwendeten ATmega644 um die Abfrage der Joystick-Tasten kümmert. Das Jogging-Subsystem wurde stark überarbeitet und liefert nun schnelle Positionsmeldungen, ohne den Motorlauf zu stören. Hier stehen allerdings noch diverse Tests an. Durch die stark erhöhte Baudrate (115,2 kBaud) ist diese Version allerdings nicht mehr mit dem Maximite-Panel-Computer kompatibel. Die Baudrate lässt sich in den AVR-Sourcen (siehe config.h) relativ einfach herabsetzen – allerdings auf Kosten der Performance unter GRBLize. (cm)