Gamestop: Vorständin verlässt Unternehmen nach nur sieben Monaten

Bei Gamestop kehrt nach den Aktienturbulenzen keine Ruhe ein. Die als Vorständin fürs Tagesgeschäft eingestellte Jenna Owens ist bereits wieder weg.

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(Bild: Brandi Lyon Photography / Shutterstock.com)

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Sieben Monate nach ihrer Einstellung verlässt Gamestops Chefin für das Tagesgeschäft bereits wieder den US-Videospielhändler. Der war im Frühjahr durch spektakuläre Aktienturbulenzen ins Schlaglicht gerückt und offenbar ist der Weg in ruhigere Fahrwasser noch immer weit. Wie die US-Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat das Unternehmen keine Begründung für das Ausscheiden von Jenna Owens genannt. Man habe eine "Trennungsvereinbarung" erreicht. Das weise laut Reuters darauf hin, dass sich Gamestop und Owens nicht einig gewesen seien. Demnach hat die nun ehemalige Chief Operating Officer (COO) Anspruch auf ein Abfindungspaket.

Gamestop hatte Anfang des Jahres durch eine Spekulationsschlacht an der Börse für Schlagzeilen gesorgt. Die Aktien des eigentlich krisengeschüttelten Unternehmens hatten, angetrieben von im Internet organisierten Kleinanlegern und Kleinanlegerinnen, eine enorme Rally hingelegt. Das brockte im Gegenzug Hedgefonds, die viel Geld auf einen Kursverfall gesetzt hatten, immense Verluste ein. Ende Januar hatte die Gamestop-Aktie dann ein Rekordhoch von kurzzeitig über 483 US-Dollar erreicht. Nachdem sie danach wieder abgestürzt war, hatte im März eine erneute Rally begonnen. Dabei ging es zwar nicht in ganz so hohe Höhen, aber der Kurs blieb danach stabil. Aktuell steht die Aktie immer noch bei über 180 US-Dollar, vor einem Jahr waren es noch 10,47 US-Dollar.

Ende Juni hatte Gamestop die Aktienrally vergoldet und mit einem Wertpapierverkauf über eine Milliarde US-Dollar eingenommen. Das Geld sollte für "Wachstumsinitiativen" und zur Stärkung der Bilanz verwendet werden. Gamestop will sich vom angestaubten Geschäftsmodell einer klassischen Einzelhandelskette verabschieden und zu einem modernen Anbieter für Online-Games werden. Zuvor hatte auch der Umsatz des Unternehmens angezogen, nachdem im Zuge der Turbulenzen der Vorstand umgebaut worden war.

(mho)