Gartner: Chiphersteller investieren wieder viel mehr

Satte 76 Prozent Wachstum prognostizieren Gartner-Marktforscher bei den Investitionen der Halbleiterbauelementehersteller in neue Fertigungsanlagen im laufenden Jahr.

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Die Marktforscher von Gartner glauben, dass die weltweite Halbleiterindustrie nach der Rezession nun wieder kräftig investiert, um die Produktionskapazitäten zu steigern. Nachdem die Branche ihre Ausgaben für Investitionsgüter im vergangenen Krisenjahr 2009 um 41 Prozent beschnitten hatte, sollen sie im laufenden Jahr um 55 Prozent von knapp 26 auf über 40 Milliarden US-Dollar anwachsen.

57 Prozent dieser Summe entfallen auf "Wafer Fab Equipment", also auf Fertigungsanlagen, die Wafer zu Halbleiterbauelementen verarbeiten. Hier, meint Gartner, werden auch die Ausgaben am stärksten steigen, nämlich um 76 Prozent – die mittlere Auslastung der Fabs liegt momentan oberhalb von 80 Prozent, viele Bauteile, darunter NAND-Flash und (DDR3-)SDRAM, sind zurzeit knapp. Deshalb bauen viele Speicherchiphersteller nun ihre Fertigungskapazitäten deutlich aus; Spekulationen über die Investition von 9 Milliarden US-Dollar in eine neue NAND-Flash-Fab wies aber beispielsweise Toshiba kürzlich zurück.

Für 2011 und 2012 rechnet Gartner mit knapp 27 beziehungsweise 21 Prozent weiter wachsenden Investitionsausgaben. Mit den stark steigenden Ausgaben läutet die Branche auch wieder einen neuen Aufschwung im berüchtigten Schweinezyklus ein – 2013 erwartet Gartner die nächste Talfahrt in Bezug auf die Investitionen in Produktionsanlagen. Eine Neuheit des Aufschwungs in den Jahren 2010 bis 2012 sei aber, so Gartner, dass die Chiphersteller erstmals weniger in zusätzliche Kapazität investieren würden als in früheren Aufschwungzyklen, sodass sich die extremen Ausschläge möglicherweise in Zukunft abschwächen. (ciw)