Gartner Group erwartet Ende der Branchenflaute erst für 2005

In den kommenden zwei Jahren sei keine bahnbrechende technische Innovation zu erwarten, die den Umsatz der Branche ankurbeln könnte, meinen die Marktforscher.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

Das Marktforschungsunternehmen Gartner Group präsentierte auf seinem traditionellen Frühjahrstreffen Strategien für die konjukturelle Durststrecke. Bis 2005, so eine der Kernerkenntnisse, sei keine bahnbrechende technische Innovation zu erwarten, die den Umsatz der Branche ankurbeln könnte. Die seit Sommer 2001 stagnierenden IT-Ausgaben bei Unternehmen werden sich nicht vor Jahresmitte 2003 erholen, berichtet der Korrespondent der Financial Times Deutschland aus Florenz in Italien.

"Selbst wenn das Geschäft in einigen Branchen wieder anzieht, glauben wir nicht, dass Vorstände kurzfristig ihre Investitionen in Technologien hoch schrauben", so Gartner-Chefanalyst Peter Sondergaard bei der Eröffnungsveranstaltung am Montag. Einer Umfrage zufolge planen nur 26,7 Prozent der befragten deutschen Unternehmen eine Erhöhung ihrer IT-Investitionen in diesem Jahr, 28 Prozent wollen ihre Kosten gar zurückschrauben.

Sondergaard kritisierte, dass Investitionen in vielen Fällen nicht einer Geschäftsstrategie und den wirtschaftlichen Zielen eines Unternehmens untergeordnet wurde. Im kommenden Jahr, so die Prognose, werden deshalb sieben von zehn Projekten ihre wirtschaftlichen Ziele verfehlen, meint der Analyst.

Als Beispiel für fehlgeleitete Entscheidungen der Boomjahre nannte der Gartner-Analyst Projekte zur Kundenbindung (Customer Relationship Management, CRM). "Es wurde am falschen Ort begonnen -- bei der Software. CRM ist aber keine Software, sondern ein Prozess. Wenn man sich über den Prozess klar ist, kann man mit der Umsetzung in Technik beginnen." Neue Impulse erwartet man bei Gartner in vier oder fünf Jahren aus der Verschmelzung von Biotechnologie und Informatik. (tol)