Gasspeicher in Deutschland zu 73 Prozent gefüllt

Die Pegel der deutschen Gasspeicher stehen immer noch weiter über dem Stand, der für Anfang Februar vorgesehen war.

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Am Gasspeicher Etzel.

(Bild: Equinor Storage Deutschland, Archiv)

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Die Erdgasspeicher in Deutschland sind mit Stand vom Samstag zu etwa 73 Prozent gefüllt. Das sind gut vier Prozentpunkte weniger als vor einer Woche. Wegen der vom Deutschen Wetterdienst (DWD) prognostizierten niedrigeren Temperaturen war die Bundesnetzagentur von einem Mehrverbrauch ausgegangen. Europaweit sind die Gasspeicher nach Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE zu 66,5 Prozent gefüllt, vor einer Woche waren es 70,42 Prozent.

Für die kommenden Tage sagt der DWD Temperaturen um 5 °C voraus. Da sie über dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 liegen, stuft die Bundesnetzagentur diesen Indikator für die Gasversorgung als "stabil" ein. Als "kritisch" hingegen schätzt sie den temperaturbereinigten Gasverbrauch ein, da in Deutschland weniger als 15 Prozent Gas eingespart wurde. Die Agentur empfiehlt, mehr als 25 Prozent einzusparen.

Seit Ende April 2022 sieht das deutsche Energiewirtschaftsgesetz vor, dass die Gasspeicher zum 1. Februar zu mindestens 40 Prozent gefüllt sein müssen. Diese Marke wurde vorvergangene Woche übererfüllt, die Speicher wiesen am Monatsanfang einen Speicherfüllstand von 78,6 Prozent auf.

Die fehlenden Importe russischen Gases werden seit Dezember 2022 auch durch Flüssiggas (LNG) ersetzt. Zuletzt machten diese 180 der insgesamt 3200 GWh/Tag umfassenden deutschen Gasimporte aus.

Der wirtschaftswissenschaftliche Think Tank Bruegel hat errechnet, dass in allen europäischen Ländern zusammengenommen seit September 2021 etwa 792 Milliarden Euro aufgewendet wurden, um Verbraucher vor erhöhten Energiekosten zu schützen. Allein in Deutschland seien es 268 Milliarden Euro. Hier berücksichtigt der Think Tank neben der Strompreisbremse beispielsweise das Rettungspaket für den Gasversorger Uniper und auch die Rettung von Gazprom Germania mit einem Darlehen von bis zu 10 Milliarden Euro, über das Deutschland seit April 2022 die Treuhandschaft hat und das nun Securing Energy for Europe heißt.

Der größte deutsche Gasspeicher Rehden war vormals im Besitz von Gazprom Germania. Er war Ende März 2022 fast vollständig leer, momentan ist er zu gut 88 Prozent gefüllt.

(anw)