Gates Foundation finanziert Tieftemperatur-Datenbank im Saarland

Kryobanken konservieren Viren und Zellen für die immunbiologische Forschung mit flüssigem Stickstoff. Dabei sind alle biologischen Proben fest mit einem speziellen Speicherchip verbunden, der wiederum ständig mit einer Datenbank kommuniziert.

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Von
  • Detlef Borchers

Von den 287 Millionen US-Dollar, die die Bill and Melinda Gates Foundation für die Forschung nach einem HIV-Impfstoff zur Verfügung stellt, gehen 7,5 Millionen an ein Fraunhofer-Projekt. Mit dieser Summe ist die Gates Foundation bei der Finanzierung einer Kryobank dabei, die das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) am Kryoforschungszentrum im saarländischen Sulzbach einrichten soll. Insgesamt werden die Kosten für die Tieftemperatur-Datenbank auf 9 Millionen US-Dollar in den ersten drei Jahren veranschlagt. Dabei kommen 1,2 Millionen vom Fraunhofer Forschungsverbund und 600.000 Dollar vom Saarland.

Kryobanken konservieren Viren und Zellen für die immunbiologische Forschung mit flüssigem Stickstoff bei minus 180 °Celsius. Dabei sind alle biologischen Proben fest mit einem speziellen Speicherchip verbunden, der wiederum ständig mit einer Datenbank kommuniziert. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Proben in die falschen Kryotanks gelangen, gleichzeitig ist für Bioinformatiker der Online-Zugriff auf die Primärdaten möglich. Das Zellen-Banking spielt in der HIV-Forschung eine wichtige Rolle, weil es nach Auskunft den IBMT derzeit keine zentrale HIV-Bank gibt.

Partner bei der Global HIV Vaccine Research Cryobank (GHRC) sind die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Londoner National Institute for Biological Standards and Control (NIBSC), das amerikanische National Institute of Health (NIH) und das Mailänder San Raffaele Scientific Institute (DIBIT). Neben der eigentlichen Virenbank soll eine Bank aller für die Impfstoffforschung wichtigen Reagenzien aufgebaut werden. (Detlef Borchers) / (jk)