Gefährliche Lücke in Windows

Ein Buffer Overflow in Microsofts Data Access Component (MDAC) vor Version 2.7 ermöglicht das Ausführen von beliebigem Code unter Windows 98, ME, NT und 2000.

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Von
  • Jürgen Kuri

Ein Buffer Overflow in Microsofts Data Access Component (MDAC) vor Version 2.7 ermöglicht das Ausführen von beliebigem Code unter Windows 98, ME, NT und 2000. Microsofts neueste Betriebssystem-Inkarnation, Windows XP, ist nicht betroffen: Die eingebaute MDAC-Version 2.7 ist für das Problem nicht mehr anfällig. Betroffen sind grundsätzlich die MDAC-Versionen 2.1 bis 2.6 sowie der Internet Explorer 5.01 bis 6 (mit Ausnahme des Internet Explorer in Windows XP).

MDAC dient dazu, Datenbankzugriff für Windows- und Web-Anwendungen bereit zu stellen. Nach Ansicht von Microsoft dürfte es auf den meisten Windows-Systemen installiert sein: Bei Windows XP, 2000 und ME ist es Bestandteil der Standardinstallation und bei NT 4.0 ist MDAC im Option-Pack enthalten; im Internet Explorer sind einige Bestandteile von MDAC enthalten, sodass selbst dann, wenn das Paket, das es auch separat zum Download gibt, nicht installiert ist, Nutzer des Microsoft-Webbrowsers betroffen sind.

Die Lücke in MDAC kann entweder über Webbrowser oder -server ausgenutzt werden: Über das Senden von speziell manipulierten HTTP-Paketen können Angreifer direkt Binärcode übermitteln, der sofort zur Ausführung kommt. Web-Server, bei denen der Administrator explizit die Remote Data Services (RDS) des Internet Information Server (IIS) aktiviert hat, sind ebenfalls gefährdet. Standardmäßig sind RDS jedoch deaktiviert.

Anwender aller Windows-Versionen außer XP sollten dringend den von Microsoft im entsprechenden Security-Bulletin bereitgestellten Patch einspielen. (jk)