Gegenwind für Citrix

Der Software-Produzent Citrix meldet gesteigerten Quartalsumsatz, muss aber 49 Prozent Gewinneinbußen hinnehmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Citrix meldet einen gestiegenen Quartalsumsatz, muss aber 49 Prozent Gewinneinbußen hinnehmen. Das in Florida ansässige Unternehmen konnte im zweiten Quartal 2000 mit 106,1 Millionen US-Dollar um zwölf Prozent mehr Umsatz machen als im entsprechenden Quartal 1999, daraus aber an Stelle der damaligen 30,2 Millionen nur 20,8 Millionen Dollar Profit erwirtschaften. Der Gewinn je Anteil ging damit von 16 Cents auf 10 Cents zurück.

Citrix ist seit langer Zeit mit Terminal-Server-Software auf dem Markt, die Thin Clients und Terminals an Server anbindet und die Auslagerung von Anwendungen vom Arbeitsplatz-PC auf den Server ermöglicht. Nachdem man die Software ursprünglich für OS/2 entwickelt hatte, konzentrierte das Unternehmen seine Anstrengungen später vollständig auf Windows NT. Zuerst unter dem Namen WinFrame, nunmehr als MetaFrame geführt, versetzt die Software ganze Serverfarmen in die Lage, als Application Server zu fungieren. Dabei laufen etwa Windows-Applikationen auf einem zentralen Server, wickeln aber Ein- und Ausgaben über den Metaframe-Server mit unterschiedlichen Endgeräten der Anwender im LAN ab. Seit Erscheinen von Microsofts Windows 2000 Terminal Server, der zum großen Teil auf Citrix-Techniken beruht, sowie SCOs Tarantella-Software ist jedoch Citrixs Führungsposition auf diesem Markt gefährdet.

Schon im Juni wurde bekannt, dass Citrix-Gründer Ed Iacobucci das Unternehmen verläßt. Kurz zuvor hatte das Unternehmen auch eine Gewinnwarnung herausgegeben, die einen Kurssturz von 65 US-Dollar im Juni auf den aktuellen Wert von etwa 25 US-Dollar eingeleitet hatte. (hps)