General Motors holt Stromerzeuger für E-Car-Strategie an Bord

Der US-Automobilhersteller General Motors hat sich mit drei Dutzend Stromerzeugern in den USA auf eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Konzepten und Technologien für eine landesweite Versorgung von Elektrofahrzeugen mit Strom verständigt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Ob der futuristische Chevy Volt den angeschlagenen Automobilkonzern General Motors aus der Krise führen wird, zeigt sich frühestens 2010.

(Bild: General Motors)

Der US-Automobilhersteller General Motors hat sich mit drei Dutzend Stromerzeugern in den USA auf eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Konzepten und Technologien für eine landesweite Versorgung von Elektrofahrzeugen mit Strom verständigt. GM will im übernächsten Jahr den Chevrolet Volt auf den Markt bringen, ein Fahrzeug der Kompaktklasse, das ausschließlich per Elektroantrieb bewegt wird. Lithium-Ionen-Batterien sollen unter Volllast für eine Reichweite von rund 65 Kilometern sorgen. Ist der Akku leer, kann er von einem kleinen Verbrennungsmotor wieder aufgeladen werden. Auch dann erfolgt der Antrieb rein elektromotorisch.

Konzipiert ist der Chevy Volt aber vor allem für häufige Aufladevorgänge der Batterien über das normale Stromnetz – und da bedarf es einer Kooperation mit lokalen Stromerzeugern, die unter anderem standardisierte Plug-in-Stationen an ihre Stromnetze ankoppeln sollen. Die Stromerzeuger, die General Motors jetzt zu einer Zusammenarbeit bewegen konnte, sind in rund 40 Bundesstaaten aktiv, dazu gehören etwa American Electric Power, Austin Energy, Edison International oder auch die New York Power Authority. Gemeinsam entwickelt werden soll beispielsweise Hard- und Software, die Ladevorgänge so steuert, dass diese möglichst nicht während Spitzenlastzeiten erfolgen.

Wichtig für einen Verkaufserfolg des Chevy Volt und später der Elektroversion des Saturn Vue (hierzulande unter dem Namen Opel Antara bekannt) sind neben einer Abdeckung der gesamten USA mit Ladestationen insbesondere die Kosten für den benötigten Strom. Nach derzeitigen Berechnungen geht General Motors davon aus, dass die Aufladevorgänge bei Nutzung von Nachtstrom "deutlich günstiger" kommen, als das Betanken eines Fahrzeugs mit der äquivalenten Menge Benzin. Hinsichtlich des Anschaffungspreises eines Chevy Volt nannte die Opel-Mutter zuletzt einen Betrag, der unter 30.000 US-Dollar (derzeit knapp 19.000 Euro) liegen soll.

Käufer eines Elektrofahrzeugs könnten zudem von Gratifikationen des Gesetzgebers in Washington profitieren, der Stromerzeugern Sonderkonditionen einräumen will, wenn diese nachweisen, dass der von ihnen produzierte Strom dazu beiträgt, den Treibhausgas-Ausstoß zu verringern. Nach Angaben der Stromindustrie ist dies wissenschaftlich belegbar, da selbst das Verbrennen von Kohle zur Stromerzeugung in einem Kraftwerk effizienter sei als die Umwandlung von Kraftstoff in mechanische Arbeit durch einen Verbrennungsmotor. Austin Energy, der städtische Stromversorger der texanischen Hauptstadt Austin, hat jedenfalls schon mal angekündigt, Käufer von Plug-in-Elektrofahrzeugen mit 1000 Dollar zu unterstützen. (pmz)