Gewichtung in der Weltbank verschiebt sich

Die Stimmrechte für Schwellen- und Entwicklungsländer erhöhen sich um rund 3 Prozent auf jetzt gut 47 Prozent

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Die von den BRIC-Staaten demonstrierte Stärke hat sich nun in einem vergrößerten Einfluss von Brasilien, Russland, Indien und China in der Weltbank umgemünzt. Vor allem China konnte seinen Einfluss in der Weltbank deutlich vergrößern. Die Stimmrechte der Volksrepublik stiegen von 2,78 auf 4,42 %. China hat deshalb Deutschland vom dritten Rang verdrängt, das von 4,48 auf 4,4% abgestuft wurde. Auch Brasilien und Indien haben von den Veränderungen etwas profitiert.

Die Schwellenländer seien, gemessen an ihrer weltökonomischen Rolle aber weiterhin "erheblich unterrepräsentiert", sagte Brasiliens Finanzminister Guido Mantega. Die Daten zur Berechnung der neuen Stimmengewichtung stammten aus dem Jahr 2008 und spiegeln damit nicht die aktuelle Situation wieder. Während in der Finanzkrise die Wirtschaftsleistung der USA, Japan und Europa geschrumpft sind, verzeichneten die Schwellenländer weiter Wachstum und China ein besonders starkes.

Demnach hätte das Japan noch viel stärker an Mitsprache einbüßen müssen, die von 7,86 auf 6,84 % gesunken ist. Das gilt auch für die USA, die leicht an Stimmrechten verloren haben. Statt 16,38 sind es noch 15,85 %, womit die USA praktisch weiter über eine Sperrminorität verfügen.

Vor allem geht es den BRIC-Staaten aber darum, den Einfluss im Internationalen Währungsfonds (IWF) auszubauen, was sie seit langem fordern. Zhou Xiaochuan, Präsident von Chinas Zentralbank, machte deutlich, dass der Stimmanteil der aufstrebenden Märkte und Entwicklungsländer im IWF nicht repräsentativ sei. "Die extreme Untervertretung der Wachstumsmärkte und der Entwicklungsländer im IWF beeinträchtigt die Legitimität und Effektivität des Fonds ernsthaft und muss bald korrigiert werden", erklärte er.