Gezeitenkraftwerk: Dragon 12 liefert bis zu 1,2 MW Energie für Faröer-Inseln
Der Dragon 12 liefert bis zu 1,2 MW aus der Kraft des Meeres. Ein Gezeitenkraftwerk-Park soll 20 Prozent des Energiebedarfs der Faröer-Inseln decken.
Das schwedische Energieunternehmen Minesto, eine Ausgründung von Saab, hat ein Gezeitenkraftwerk mit dem Namen Dragon 12 vor den Faröer-Inseln in Betrieb genommen. Das gab Minesto am Freitag bekannt. Das System basiert auf einem flugzeugartigen Gebilde, das im Gezeitenstrom schwimmt und von diesem eine Turbine antreiben lässt. Das System soll bis zu 1,2 MW Energie liefern können.
Der Dragon 12 ist ähnlich wie ein Nurflügler aufgebaut und hat eine Spannweite von 12 m. Am Heck ist eine Turbine mit einem Propeller angebracht. Angetrieben wird sie durch Wasserkraft, denn der Dragon 12 ist mit Seilen am Meeresboden verankert, kann sich allerdings frei bewegen. Ruder sorgen dafür, dass die rund 28 t schwere Konstruktion im Gezeitenstrom gehalten wird und dort kontinuierlich achtförmige Bahnen beschreiben kann.
Durch die Turbine mit einem Durchmesser von 3,5 m fließt dabei das Meerwasser und treibt sie an. Bis zu 1,2 MW Energie soll die Turbine so liefern können, schreibt Minesto. Dragon 12 ist eine Weiterentwicklung von deutlich kleineren "Gezeitendrachen", die ebenfalls vor den Faröer-Inseln im Einsatz sind. Der Dragon 4 ist kleiner als der Dragon 12. Er hat eine Spannweite von 4 m und wiegt 2,5 t. Seine Turbine erzeugt bis zu 100 kW Energie.
Aufbau größerer Gezeitenkraftwerk-Parks
Mit den "Gezeitendrachen" sollen sich nach Angaben von Minesto große kommerzielle Unterwasserparks mit Gezeitenkraftwerken einrichten lassen. Diese sollen leistungsstark und kosteneffizient sein. Damit sei es möglich "berechenbar Strom in das Netz" einzuspeisen, wie Martin Edlund, CEO von Minesto sagt.
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Geplant ist, eine große Gezeitenkraftwerksanlage in Hestfjord zu errichten. Sie soll eine Gesamtkapazität von 30 MW haben. Darunter sollen sich dann 24 "Gezeitendrachen" mit je 1,2 MW Leistung befinden. Jährlich soll der Standort so 84 GWh an Ertrag bringen, erklärt Minesto. Die Faröer-Inseln könnten damit rund 20 Prozent ihres Energiebedarfs decken.
(olb)