Gigabell steht vor der Pleite

Der Vorstand des Internet- und Telefondienstleisters Gigabell hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beantragt.

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Von
  • Christian Rabanus

Der Vorstand des Internet- und Telefondienstleisters Gigabell hat beim zuständigen Amtsgericht Frankfurt die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beantragt. Grund sei der Verzug einer angelsächsischen Investorengruppe bei der Erfüllung eines am 25.August abgeschlossenen Beteiligungsvertrags, teilte das am Neuen Markt in Frankfurt notierte Unternehmen mit. Von dieser Investorengruppe erwartet das Unternehmen 48 Millionen Mark. Der Vorstand strebe die Fortführung der Gesellschaft an.

Anfang Juli kam Gigabell in Schlagzeilen, als die Firma im Platow-Brief, einem anerkannten Börsen-Newsletter, als konkursbedroht genannt wurde. Nach der Börsen-Pflichtmeldung von Gigabell wurde die Aktie um 15.20 Uhr bis auf weiteres vom Handel ausgesetzt. Der letzte Preis lag bei 11,52 Euro.

Am Montag hatte das Unternehmen den Geschäftsbericht für das erste Halbjahr 2000 vorgelegt. Gigabell musste bei einem Umsatz von 22,4 Millionen Mark einen Verlust von 24,2 Millionen Mark hinnehmen, vier Millionen Mark mehr als erwartet. Das Unternehmen führte dies vor allem auf den Preisverfall im Bereich Internet-by-Call zurück. Allerdings gab sich der Vorstand noch optimistisch: Man werde nach dem ersten Quartal 2001 im operativen Bereich schwarze Zahlen schreiben.

Gigabell wurde 1996 unter dem Namen IPF.NET gegründet und firmiert seit dem 1. April 1999 als Gigabell. Seit 1998 hat das Unternehmen Niederlassungen in England und Spanien. Am Neuen Markt ist Gigabell seit dem 11. August 1999 notiert. Im Frühling dieses Jahres erreichte das Papier nach steilem Aufstieg einen Kurshöchststand von 131,56 Euro, allerdings ging es danach fast ebenso steil wieder nach unten. Im September kam das Papier auf einen Tiefststand von 9,56 Euro. (chr)