Gläubiger fordern von Global Crossing Geschäftsauflösung

Durch eine Abwicklung des Betreibers eines weltweiten Glasfasernetzes würde ihnen mehr Geld bleiben als durch einen Verkauf von 79 Prozent der Aktien an zwei asiatische Konzerne.

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Im Januar schien das Geschäft schon in trockenen Tüchern: Global Crossing lässt sich vor Gläubigern schützen und holt sich zwei Investoren ins Boot, um die Firma vor dem drohenden Konkurs zu retten. Anscheinend haben es sich andere Investoren des angeschlagenen Telecom-Unternehmens nun anders überlegt. Sie plädieren für die Abwicklung der Firma als Alternative zu dem Geschäft mit dem Mischkonzern Hutchison Whampoa Limited und dem Telecom-Unternehmen Singapore Technologies Telemedia. Durch eine baldige Geschäftsauflösung wollen die Gläubiger verhindern, dass Global Crossing noch mehr Geld verliert, berichtet das Wall Street Journal.

Die Gesellschaft hatte mit den beiden asiatischen Konzernen eine Absichtserklärung für ein Barinvestment in Höhe von 750 Millionen US-Dollar vereinbart. Dafür sollten die beiden mit zusammen 79 Prozent an Global Crossing beteiligt werden. Den Anlegern ist das Gebot zu niedrig. Kritisiert wird an dem geplanten Geschäft vor allem, dass von den Ansprüchen der Gläubiger nur Brosamen übrig blieben, nämlich vier Prozent. Dabei habe Global Crossing bei seinem Antrag auf Gläubigerschutz angegeben, dass es insgesamt Liegenschaften und andere Werte in Höhe von 22 Milliarden US-Dollar besitze.

Am 7. März findet eine Anhörung zum geplanten Geschäft mit den asiatischen Firmen statt. Doch selbst wenn es Wohlgefallen bei Gläubigern und Anlegern finden sollte, ist es noch längst nicht sicher. In der Regierung Singapurs gibt es Bedenken, weil die teilstaatliche Firma Singapore Technologies "sensible Technologien" ins Ausland verkauft, wie zum Beispiel nach Hongkong, dem Sitz von Hutchison Whampoa. (anw)