Google I/O Connect in Berlin: Gemma 2 und straffes Programm

Google hat die I/O nach Berlin geholt. Dort wurde Gemma 2 präsentiert. Developern steht ein Programm mit Sessions und Workshops bevor.

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Jeanine Banks auf der Bühne der I/O Connect in Berlin.

(Bild: emw / heise online)

Lesezeit: 3 Min.

Googles hauseigene Messe I/O ist eigentlich nur einmal im Jahr und das natürlich am Hauptstandort in den USA. Doch um die Veranstaltung näher an die Menschen zu bringen, ist sie um die I/O Connect erweitert worden, wie Tim Messerschmidt sagt, Head of Developer EMEA. Eine zweite Messe, die dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Nach Amsterdam 2023 sind in Berlin 1300 Entwickler aus Europa, dem Mittleren Osten und Afrika zusammengekommen. Vorgestellt wurde unter anderem Gemma 2, das Open-Source-Modell von Google.

Messerschmidt darf zur Auftakt-Keynote begrüßen. Die News bringt dann aber Jeanine Banks. Sie ist Vice President und General Manager für Developer X und Head of Developer Relations bei Google – und diejenige, die auch bei der großen I/O die Developer-Keynote hält. In Berlin präsentiert Banks Gemma 2. Gemma 2 ist ab sofort weltweit für Entwickler und Wissenschaftler verfügbar. Es gibt das offene Modell mit 9 und 27 Milliarden Parametern. Dabei soll Gemma 2 deutlich effizienter als das Vorgängermodell sein sowie sicherer sein. Die große Version mit 27B Parametern schlägt laut Google doppelt so große andere Modelle in der Gesamtperformance. Gemma 2 läuft auf Nvidia H100 Tensor Core GPUs und TPUs, was die Kosten merkbar reduzieren soll.

Zu den Vorstellungen gehört auch, dass beispielsweise die Console Insights weltweit verfügbar gemacht werden. Damit kann man direkt in der Konsole des Browsers an die Problemerkennung und Behebung gehen – mit Hilfe von AI. Das, sowie einige weitere kleine Entwickler-Features, gibt es in Live-Demos auf der I/O-Bühne. Banks beispielsweise zeigt, wie man sich Fußball-Regeln anhand einer Skizze in Google Studio AI erklären lassen und daraus Code generieren kann und die Entwicklungsprozesse immer weiter laufen.

Wieland Holfelder, Vice President Engeneering und Site Lead für Google Cloud in Deutschland, berichtet, wie er 1993 seinen PhD im Silicon Valley gemacht hat. Damals habe niemand gewusst, was das Web mal werden würde, aber jeder wusste. Etwas Großes war passiert. Nun sei es mit KI wieder eine solche Situation: Etwas Großes passiert gerade. Holfelder spricht auf der Bühne zudem mit Christina Decker, Abteilungsleiterin Digital- und Innovationspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es geht um die Dauerbrenner-Frage, wie weit Regulierung gehen darf, ohne Innovation zu verhindern. Decker spricht über die Chancen durch KI, beispielsweise im Bereich Medizin. Sagt aber auch, Politik reguliere ja nicht einfach nur, um zu regulieren. Es gäbe eben auch notwendige Regulierung.

Die I/O Connect ist in vier Bereiche aufgeteilt: Cloud, Mobile, Web und natürlich AI, also KI. Jeweils gibt es eigene Bühnen und ein eigenes Programm für die Entwickler. "Multimodales Prompting mit Flutter und der Gemini API", "AI powered Google Workspace solutions" oder etwas grundsätzlicher "Build safe generative AI applications with Gemini" sind Beispiels-Vorträge aus den verschiedenen Themenbereichen. Die Listen sind lang, der Tag prall gefüllt. Schwer zu übersehen, um KI kann man nicht herumkommen. So groß ist das, was gerade passiert. Und so nah ist die kleine I/O Connect der großen I/O – bei der ebenfalls KI, KI und KI im Vordergrund stand.

(emw)