Google I/O: Neues von Maps und Earth
3D-Luftbilder, virtuelle Navigation, Offline-Maps, Schnittstellen für Nahverkehrsdaten: Google hat seinen Kartendienst Maps und den virtuellen Globus Earth aufgebohrt.
Im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz Google I/O hat der Datenkonzern die App Google Maps für Android mit Navigation Beta sowie die Version 7.0 von Google Earth für Android veröffentlicht. Earth für iOS soll bald folgen.
(Bild: Google)
Die neue Earth-App bietet 3D-Luftbilder aus einem 45-Grad-Winkel mit hoher Auflösung. Damit sind virtuelle Flüge in 3D möglich. Google betont, dass nicht nur die berühmte Gebäude, sondern die gesamte Umgebung samt Flora erfasst sind. Das Flugerlebnis beschränkt sich derzeit allerdings auf das Gebiet der Bucht von San Francisco, ein Dutzend US-Städte sowie Rom. Zusätzlich kann aus tausenden virtuellen Führungen gewählt werden, die dem geneigten Nutzer Sehenswürdigkeiten näher bringen. Dazu werden auch Ausschnitte aus Wikipedia mit Daten und anderen passenden Informationen eingeblendet.
Die neue Google Maps App bietet Navigation mit Sprachführung sowie die Möglichkeit, Karten aus 150 Regionen gezielt für die Offline-Nutzung am Gerät zu speichern. Dies ist allerdings nicht so umfangreich und praktisch wie bei Nokia Maps, wo man, genügend Speicherplatz vorausgesetzt, fast beliebig viele Staaten oder Teilgebiete abspeichern kann. Bei Google Maps für Android können höchsten sechs Großstadtgebiete gespeichert werden. Greater London braucht dann beispielsweise 29 MByte, und wer aus aus der Region hinausfährt, benötigt wieder eine Mobilfunkverbindung.
Neu ist auch ein neuer, schnellerer Kompass-Modus für Street View. Dabei soll durch Drehen des Gerätes eine flüssige Darstellung der aufgenommenen Straßenszene im passenden Blickwinkel erreicht werden. Auf gleiche Weise können auch Geschäfte betrachtet werden, die ihr Interieur über "Business Photos" preisgeben. Voraussetzung für diese Kompass-Features ist die neue Version von Google Maps für Android, Android 3.0 oder höher, ein Gyroskop sowie Street View in Google Maps Version 1.8.1.
Schnittstelle für Öffi-Fahrpläne
Für App-Entwickler hat Google Maps ein neues API eingerichtet, das den Zugriff auf Linien- und Fahrpläne öffentliche Verkehrsmittel ermöglicht. So können etwa Geschäfte in ihren eigenen Apps die schnellste Verbindung zur nächsten Filiale anzeigen. Derzeit sind öffentliche Verkehrsmittel aus über 475 Regionen verfügbar, teilweise aber nur Linienpläne ohne Fahrplandaten. Besonders chinesische Kommunen stechen mit reger Beteiligung hervor. Im deutschen Sprachraum gibt es Fahrpläne nur aus Zürich, Bern und Basel. Dazu kommen Wien und neun deutsche Städte mit einfachen Linienplänen. (jo)
