Google Lens soll Hautkrankheiten erkennen können

Masern, Röteln oder Windpocken? Google Lens soll Hautausschläge erkennen können. Das funktioniert allerdings noch nicht besonders gut.

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(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.

In einem Blogbeitrag erklärt Google, was die Fotosuche mit dem Namen Lens alles kann. Das ist 'ne Menge und das ist auch oft nützlich. Was es ganz sicher nicht ist: ein Hautarzt. Das behauptet Google in dieser Form auch nicht, eine Hilfe beim Erkennen von Hautkrankheiten soll die Funktion dennoch sein. Ein erster Test zeigt: keine gute Idee.

Wenn sie die Google-App auf dem Smartphone öffnen, können sie in den Lens-Modus wechseln. Den erreichen Sie über das Kamerasymbol im Suchfeld. Sie machen nun ein Foto der betroffenen Hautstelle und Google gibt Bilder aus, die dem ähnlich sind.

Meine Neurodermitis, die ich seit Kindheitstagen habe, könnte laut Google allerdings eine Sonnenallergie sein. Oder es könnte sich um Ringelröteln handeln. Immerhin, es ist kein Krebs und ich werde nicht morgen daran sterben. Sucht man mit Google nach Krankheitssymptomen und driftet ein bisschen tief ab, droht das ja gerne herauszukommen.

Google schreibt, es sei manchmal schwierig, ein Muttermal oder Ausschlag mit Wörtern zu beschreiben. Einfacher sei deshalb die Suche mittels eines Fotos. Was im Prinzip stimmt, erliegt aber leider der Praxis, die offensichtlich nicht gut funktioniert. Rote Punkte können eine Vielzahl von Krankheiten sein. Manchmal kommt es darauf an, wo ein Ausschlag begonnen hat oder sich befindet: Windpocken treten am ganzen Körper auf, Scharlach betrifft vor allem Gesicht, Achselhöhlen und Armbeugen, Ringelröteln, Dreitagefieber, Masern – alles sind zunächst einmal rote Punkte, die vom Laien kaum unterschieden werden können. Google Lens scannt nicht den gesamten Körper ab, sondern nur kleine Ausschnitte.

Was Google Lens kann, ist beispielsweise ein Gebäude wiedererkennen und dem Menschen, der mittels Foto danach sucht, sagen, um was für eine Liegenschaft es sich handelt. Zudem kann Lens Straßenschilder übersetzen, selbst Text in Sprachen mit anderen Schriftzeichen erkennt die App. Man kann nach Produkten suchen, die man kaufen möchte und mit der Funktion "nah bei" Geschäfte in der Nähe finden, die bestimmte Gerichte anbieten. Die Analysefunktion von Google Lens funktioniert auch für Pflanzen, wenn man im Wald unterwegs ist. Will man diese essen, also etwa Bärlauch oder Pilze, sollte man sich aber ebenfalls gut überlegen, ob man sich auf Google verlässt.

(emw)