Google: Zahl der Auskunftsanfragen zu Nutzerdaten steigt weiter
Zum zehnten Mal hat Google seinen Transparenzbericht über Auskunftsersuchen zu Nutzerdaten aktualisiert. Die Staaten in aller Welt werden demnach immer neugieriger und verlangen deutlich öfter die Herausgabe solcher Daten.
Der US-Konzern Google hat zum inzwischen zehnten Mal seinen Transparenzbericht über staatliche Auskunftsersuchen zu Nutzerdaten aktualisiert; demnach steigt deren Zahl weiterhin rapide an. Im ersten Halbjahr 2014 sei 15 Prozent häufiger die Herausgabe von Nutzerdaten verlangt worden (rund 31.700 mal). Seit 2009 sei die Zahl sogar um 150 Prozent gestiegen. Und dabei seien die geheimen Anfragen in den USA (vom Spionagegericht FISC oder die National Security Letter) noch nicht einmal mitgezählt.
Deutschland steht bezüglich der Anzahl an Auskunftsersuchen mit 3338 an weltweit zweiter Stelle, übertroffen nur noch von den Vereinigten Staaten – das aber deutlich. Hierzulande hat Google auf fast die Hälfte der Anfragen hin, zumindest einige Daten herausgegeben, betroffen waren demnach 4272 Nutzer beziehungsweise Konten. Österreichs Behörden (47 Anfragen und 58 betroffene Nutzer/Konten) und die der Schweiz (124 Anfragen und 159 betroffene Nutzer/Konten) waren dagegen deutlich weniger scharf auf derartige Daten. Beim einsamen Spitzenreiter, den USA waren von 12.539 Anfragen insgesamt 21.576 Nutzer beziehungsweise Konten betroffen.
Google erklärt außerdem, dass trotz der gegenwärtigen Enthüllungen über die weltweite Massenüberwachung durch westliche Geheimdienste wie die NSA oder den GCHQ, einige Länder ihre diesbezüglichen Kapazitäten ausbauen. Dabei werde auch versucht, an Diensteanbieter im jeweiligen Ausland zu gelangen. In den USA solle dagegen der geplante USA Freedom Act, ein Reformentwurf für die Überwachung von US-Bürgern, die Rechte der Geheimdienste einschränken. Deswegen plädiert der Konzern für dessen Verabschiedung, die aber wohl derzeit nicht ansteht. (mho)