Google beendet Zusammenarbeit mit KI-Clickwork-Unternehmen
Appen bereinigt Trainingsdaten, die für KI-Systeme genutzt werden. Google hat den Vertrag gekündigt – ohne bekannten Ersatz.
Alle setzen vermehrt auf Künstliche Intelligenz. Google beendet die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das maßgeblich am Training von KI-Modellen beteiligt ist. Appen sitzt in Australien. Die Mitarbeiter gehören zu den Menschen, die Daten begutachten und vor allem aussortieren, die in das KI-Training fließen. Sie müssen sich also mit den unangenehmen Teilen des Internets auseinandersetzen.
"Unsere Entscheidung, den Vertrag zu beenden, war Teil unserer laufenden Bemühungen, viele unserer Zulieferer-Partnerschaften innerhalb von Alphabet zu bewerten und anzupassen, um sicherzustellen, dass unsere Zulieferbetriebe so effizient wie möglich sind", teilte eine Google-Sprecherin dem Magazin The Verge mit. Das Ende der Partnerschaft tritt Mitte März ein. Dabei hatte Appen nach eigenen Angaben keine vorherigen Erkenntnisse darüber, dass Google diesen Schritt gehen wollte.
Der Wegfall des Kunden bedroht nun allerdings das Unternehmen, denn zuletzt brachte Google anteilig 26 Prozent der Bruttomarge aus. Der Betrieb und das Geschäft müssten nun angepasst werden, heißt es weiter in einem veröffentlichten Statement. Es folgen die üblichen Prüfprozesse für Unternehmen. Bei Gesamteinnahmen von 273 Millionen Dollar lag der Anteil, der von Google kam, entsprechend bei 82,8 Millionen Dollar. Wie Appen mit dem Verlust plant umzugehen, will das Unternehmen Ende Februar mitteilen. Zu den weiteren Auftraggebern gehören Microsoft, Meta und Amazon.
KI braucht Menschen für das Training
Was Google nicht mitteilt, wer die Aufgabe künftig übernehmen wird. Um KI-Modelle zu trainieren, bedarf es reichlich Trainingsmaterial. Dieses wird in der Regel aus dem Internet abgegriffen. Die Crawler nehmen dabei auch Materialien mit, die strafbare, unschöne und unerwünschte Inhalte zeigen. Menschen müssen sie sichten, um sie zu filtern und zu markieren. Dabei werden ihnen oft sehr geringe Gehälter gezahlt.
Bei Appen hatte es vergangenes Jahr Proteste gegeben, die Stundenlöhne anzuheben. Nachdem es Zuschläge gegeben hatte, wurde mehreren Mitarbeitern gekündigt, berichtet The Verge.
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Auch OpenAI nutzt sogenannte Clickworker, die den Schund dieser Welt kategorisieren müssen. Für rund 2 US-Dollar die Stunde machen Menschen in Kenia den Job für das KI-Unternehmen. Künstliche Intelligenz kommt nicht ohne menschliche Hilfe aus.
(emw)