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Mit der Einstellung und Kürzung von Diensten wie Google Video und Jaiku bereinigt Google sein Online-Portfolio.

Nach der Ankündigung [1], einige Mitarbeiter zu entlassen und Entwicklungszentren zu schließen, will Google in den kommenden Monaten ein halbes Dutzend seiner Dienste zusammenstreichen, als Open-Source-Projekt ausgliedern oder komplett einstellen. Betroffen ist unter anderem Google Video [2], das demnächst keine neuen Uploads mehr entgegennehmen wird. Der 2005 gestartete Dienst, der sich nie gegen den im Folgejahr aufgekauften Konkurrenten YouTube [3] durchsetzen konnte, dürfte damit zu einer Video-Suchmaschine werden, bei der eigene Inhalte keine Rolle spielen.

Der im Herbst 2007 übernommene finnische Twitter [4]-Klon Jaiku [5] ist bisher nur mit Einladung nutzbar – und das wird sich wohl nicht mehr ändern, denn Google stellt die Weiterentwicklung der Jaiku-Engine ein. Stattdessen soll die Software als Open-Source-Projekt veröffentlicht werden. Zuvor will Google die im April begonnene Portierung des Dienstes auf die Google App Engine [6] abschließen, eine bei Google gehostete Anwendungsplattform. Der Jaiku-Dienst bleibt dank einem Freiwilligen-Team von Google-Entwicklern weiter bestehen.

Auch für das Google Notebook [7] gibt es keine Weiterentwicklung mehr; neue Benutzer können sich nicht mehr registrieren. Die Anwendung für die Sammlung von Online-Notizen mit WYSIWYG-Editor bleibt für bestehende Anwender am Laufen, doch sollen künftig die Erweiterungen für Internet Explorer und Firefox nicht mehr funktionieren – was den Nutzwert von Google Notebook stark beeinträchtigt. Als Ersatz empfiehlt Google sein kommendes SearchWiki [8], sein Online-Office [9] oder seine kommentierbaren Lesezeichen [10].

Komplett eingestellt wird Google Catalogs [11]. Mit diesem Dienst hatte Google 2001 für sein späteres Projekt Google Books [12] (ursprünglich "Google Print") Scannen und OCR geübt. Das Aus wird auch für das 2000 gegründete Dodgeball [13] kommen, ein per Handy nutzbares ortsbasiertes soziales Netzwerk, das seit 2005 bei Google ein Mauerblümchendasein fristet. Und schließlich erwischt es auch den Mashup Editor [14], der nie aus dem nichtöffentlichen Betastadium herauskam und von der Google App Engine ersetzt wird. (heb [15])

URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-198196

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Google-entlaesst-Anwerber-und-schliesst-Entwicklungszentren-198023.html
[2] http://video.google.de/
[3] http://youtube.com
[4] http://twitter.com/
[5] http://www.jaiku.com/
[6] http://code.google.com/intl/de-DE/appengine/
[7] http://www.google.com/notebook/
[8] http://googleblog.blogspot.com/2008/11/searchwiki-make-search-your-own.html
[9] http://docs.google.com/
[10] http://www.google.com/bookmarks
[11] http://catalogs.google.com/
[12] http://books.google.com/
[13] http://www.dodgeball.com/
[14] http://editor.googlemashups.com/
[15] mailto:heb@ct.de

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