Google einigt sich mit Datenschützern über Street View

Der Suchmaschinen-Primus wird auf Anforderung auch die Rohdaten der Aufnahmen von Personen, Grundstücken oder Autos unkenntlich machen; außerdem können Betroffene schon vor Veröffentlichung von Bildern Widersprich einlegen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Eine Street-View-Ansicht aus London

(Bild: Google)

Der Streit um mangelnden Datenschutz bei Googles Dienst Street View in Deutschland ist zumindest aus Sicht der Datenschützer beigelegt. Der kalifornische Internet-Konzern habe die an ihn gestellten Forderungen akzeptiert, teilte der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar mit. "Google hat rechtzeitig die Gelegenheit genutzt und ist auf unseren Kompromissvorschlag in allen Punkten eingegangen", sagte Caspar. Er ist unter den Datenschutzbeauftragten der Länder bundesweit für die datenschutzrechtliche Bewertung der Street-View-Dienste zuständig.

Google werde künftig bei allen Aufnahmen von Personen, Grundstücken oder Autos, für die ein Widerspruch eingelegt wird, in einer bestimmten Frist auch die Rohdaten unkenntlich machen, hieß es von dem Hamburger Datenschutzbeauftragten laut dpa. Die Datenschützer hätten zudem durchgesetzt, dass Betroffene überhaupt schon vor der Veröffentlichung der Bilder Widerspruch einlegen können. Ende vergangener Woche war Google bereits den Forderungen europäischer Datenschützer entgegen gekommen: Das Unternehmen will künftig in Europa öffentlich die Routen der Kamera-Autos ankündigen, bevor sie in einer Gegend ihren Einsatz beginnen.

Ein Kamera-Auto von Google Street View unterwegs in Kiel.

(Bild: dpa)

Für den neuen Dienst Street View schickt Google seit einiger Zeit mit 360-Grad-Kameras ausgestattete Autos durch die Lande. Für deutsche Städte ist der Dienst noch nicht verfügbar, er lässt sich aber bereits in Städten wie San Francisco und New York nutzen. Mit den aufgenommenen Bilder erweittert Google seinen Karten-Dienst Maps: Nutzer können an ihrem Rechner reale Straßenszenen in die Karten einblenden und ganze Kamerafahrten durch die Straßen einer Stadt unternehmen. Gesichter und Kfz-Schilder werden mit Hilfe einer Software automatisch unkenntlich gemacht.

Googles Kamera-Auto fotografiert auch bereits in Berlin.

(Bild: heise online/Stefan Porteck)

In Europa und vor allem Deutschland hatte sich allerdings vielerorts Protest geregt, da viele Bürger ihre Privatsphäre verletzt sehen – zuletzt hatten gar Politiker bemängelt, Street View gefährde möglicherweise die Sicherheit besonders zu schützender Personen.

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(jk)