Google erweitert Android: Mehr Porträtfunktionen, Grammatikprüfung und mehr

Das Mobilbetriebssystem und seine Apps bekommen mehr Funktionen. So kann Google Fotos mehr Objekten und alten Fotos Tiefenunschärfe hinzufügen.

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Ein grüner Android steht vor dem Google-Hauptquartier (Glasgebäude Hintergrund)

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer
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Google hat eine Reihe neuer Funktionen für sein Android Mobilbetriebssystem angekündigt. Dazu gehört eine Erweiterung der Google Fotos App für Tiefenunschärfe auf andere Motive als Menschen und sogar für ältere Fotos. Die Bildschirmtastatur Gboard bekommt eine Grammatikprüfung und Live-Übersetzungen sind bald auch offline möglich.

Dazu kommen Erweiterungen bei der integrierten Messages App, die nun besser mit Apples iPhones kommunizieren können soll. Ein neues Widget zeigt die meistgenutzten Apps und Nearby Share kann Inhalte künftig auch mit mehr als einer anderen Person teilen. Google erklärte im eigenen Blog-Eintrag, dass die neue Messages App in den kommenden Wochen ausgerollt wird, aber nicht, ob dies auch die anderen genannten Funktionen betrifft.

Google Fotos kann bereits seit einiger Zeit Porträtfotos von Menschen mit unscharfem Hintergrund versehen. Mit dem Update der App können auch andere Motive wie Tiere, Pflanzen oder Essen besser herausgestellt werden, indem Tiefenunschärfe hinzugefügt wird. Dies soll sogar bei älteren Bildern möglich sein, die nicht im Porträtmodus fotografiert wurden. Dieses Funktions-Update bleibt allerdings Nutzern von Pixel Smartphones und Abonnenten von Google One vorbehalten.

Android-Anwender kennen die automatische Rechtschreibprüfung, aber Google hat seine Pixel-Handys bereits mit einer Grammatikprüfung versorgt. Diese soll jetzt auch für andere Android-Smartphones verfügbar gemacht werden, wenn die Gboard Bildschirmtastatur verwendet wird. Daneben bekommt das Gboard 2000 neue Emojis und Sticker, die auf Pixel-Handys sogar als Vorschläge beim Tippen passender Worte gezeigt werden – allerdings nur bei englischen Texten.

Android-Smartphones von Google und Samsung werden bereits mit Live-Übersetzungen ausgeliefert, aber diese App steht Geräten anderer Hersteller kostenlos zum Download zur Verfügung. Künftig soll die App auch offline nutzbar sein, etwa im Flugzeug oder in U-Bahnen mit instabilem Netzwerkzugang.

Mit der Funktion Nearby Share können Inhalte bequem mit anderen Nutzern in unmittelbarer Nähe geteilt werden, allerdings bislang nur mit einer Person zur selben Zeit. Das wird durch ein Update auf mehrere Personen erweitert (ab Android 6.0). Daneben bringt Google ein neues Widget, bei dem Android-Nutzer ihre drei zuletzt meistgenutzten Apps gezeigt bekommen. Das soll "Digital Wellbeing" unterstützen.

In über 400 Städten der USA können Android-Nutzer mit der ParkMobile App ihre Parkgebühren bereits digital entrichten. Diese Funktion wird nun vom Google Assistant unterstützt, sodass per Sprachbefehl die Zahlung veranlasst, der Status abgerufen oder die Parkzeit verlängert werden kann. Außerdem bekommt Google TV eine Highlight-Funktion, die dem Nutzer auf ihn zugeschnittene Meldungen, Filme und Serien anzeigt.

Während Apple bei seinen iPhones noch auf den althergebrachten SMS-Standard setzt, nutzt Google RCS-Messaging (Rich Communication Services), das die SMS um Chat-Funktionen und Verschlüsselung erweitert. Der Austausch mit Apple-Nutzern war bislang auf reinen Text beschränkt, aber Google wandelt diesen bei entsprechenden Buchstabenkombinationen automatisch in Emojis um. Bald soll hier auch der Austausch von Bildern möglich sein.

(fds)