Google fordert auf UNESCO-Konferenz "globalen Datenschutz"

"Dreiviertel aller Länder weltweit haben bislang überhaupt keine Datenschutzregeln", sagte Google-Manager Peter Fleischer. Google selbst war in der Vergangenheit wegen mangelnden Datenschutzes in die Kritik geraten.

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  • dpa

Der Suchmaschinenprimus Google hat sich für weltweit gültige Standards beim Datenschutz stark gemacht. "Dreiviertel aller Länder weltweit haben bislang überhaupt keine Datenschutzregeln", sagte Google-Manager Peter Fleischer auf einer Konferenz der UNESCO, der Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation der Vereinten Nationen, zum Thema "Internet-Ethik". Die bisherigen Richtlinien in Europa und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stammten fast alle aus einer Zeit, als das Internet quasi noch keine Rolle gespielt habe, meinte Fleischer.

Der Google-Manager betonte, der Mangel an Datenschutzstandards schade den Verbrauchern. "Er führt zum effektiven Verlust des Schutzes der Privatsphäre." Fehlende oder unklar formulierte Datenschutzbestimmungen hemmten aber auch die Wirtschaft. "Woher weiß ein Unternehmen, insbesondere wenn es weltweit tätig ist, welche Datenschutzstandards auf den vielen verschiedenen Märkten nun gelten?" Deshalb fordere Google jetzt einen "neuen, besser koordinierten Ansatz beim Datenschutz durch die internationale Gemeinschaft".

Die jüngsten Initiativen der Vereinten Nationen und des Asian- Pacific-Economic Cooperation Forums böten derzeit die besten Ansatzpunkte, um beim globalen Datenschutz voran zu kommen. Google war von Kritikern in der Vergangenheit häufig vorgeworfen worden, zu wenig Wert auf den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer zu legen. Im vergangenen Juli hatte der weltweit führende Internetsuchanbieter auf die Kritik reagiert und die Speicherfristen seiner im Netz gesammelten Daten zumindest einmal von 31 Jahren auf 18 Monate verringert. (dpa) / (jk)