Google sieht seinen E-Mail-Dienst durch chinesische Regierung gestört

Der E-Mail-Dienst Gmail wird seit einigen Wochen in China offenbar gestört. Nach internen Prüfungen hat Google keine eigenen technischen Probleme gefunden.

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Der US-amerikanische Internetdienstleister Google beschuldigt die chinesische Regierung, seinen E-Mail-Dienst Gmail in dem Land zu stören. Google habe seinen Dienst intensiv geprüft und keine internen technischen Ursachen für die in den vergangenen Wochen aufgetretenen Störungen gefunden, zitiert unter anderem die New York Times eine Mitteilung des Unternehmens.

Seit ein paar Wochen haben chinesische Nutzer immer wieder Probleme, Gmail zu nutzen, heißt es. Neben Google könnten auch andere Web-Dienstleister betroffen sein. Vermutlich habe die chinesische Regierung seit den Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten die Kontrolle über das Internet verschärft. Das Wall Street Journal zitiert eine Google-Sprecherin, laut der die Störungen der Web-Dienste auftraten, seitdem es im Internet Aufrufe zu einer "Jasmin-Revolution" gegeben habe.

Dabei bemühe sich China, die Probleme so aussehen zu lassen, als seien sie von Gmail selbst verursacht, heißt es in einem Bericht der Financial Times. Chinesische Nutzer sollen auch nicht auf den "People Finder" zugreifen können, den Google nach dem Erdbeben in Japan im Web eingerichtet hat, um Vermisste aufspüren zu helfen.

Google hatte vor etwa einem Jahr nach einem breitangelegten Hacker-Angriff angekündigt, die Zensur-Anforderungen in China nicht mehr befolgen zu wollen und notfalls auch einen Rückzug aus dem Land in Kauf zu nehmen. Daraufhin wurden Google mobile Dienst in China teilweise blockiert. (anw)