Google vernetzt Spieler plattformübergreifend über Google+

Nachdem der erste Anlauf von Google+-Spielen gescheitert ist, sollen die neuen Game Services Spieler über Plattformgrenzen hinweg miteinander verknüpfen: Nicht nur unter Android, sondern auch unter iOS und in Browsern.

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Auf der fast vierstündigen Keynote zur Entwicklerkonferenz Google I/O hat der Internetkonzern neue Netzwerkfunktionen für Android-Spiele vorgestellt. Unter dem Namen "Google Play Game Services" bietet Google neue Schnittstellen an, mit denen Spiele Speicherstände in der Cloud sichern, Spieler in Online-Ranglisten führen, mit virtuellen Trophäen belohnen und Mehrspielerpartien koordinieren können. Dazu zählen nicht nur asynchrone Partien, in denen die Spieler abwechselnd ziehen, sondern auch synchrone Echtzeit-Matches, in denen bis zu vier Spieler beispielsweise gegeneinander ein Rennen fahren.

Bislang mussten Spiele-Publisher dazu auf eigene Implementationen zurückgreifen, nun können sie zentrale Google-Dienste nutzen. Allerdings scheinen die Game Services noch nicht ganz rund zu laufen: Eine Demonstration des Spiels "Riptide 2" scheiterte auf der Keynote, "waiting for players to join" war das einzige, was die Zuschauer von Googles neuem Mehrspielerdienst zu sehen bekamen.

Anders als etwa Apples Game Center beschränken sich die Game Services allerdings nicht auf das hauseigene Betriebssystem, sondern sie können neben Android- auch iOS- und Browser-Spieler mit ins Boot holen. Voraussetzung ist ein Google+-Konto aller Spieler. Wenn iOS-Spieler gegen Android-Spieler antreten wollen, müssen die Spiele also neben der Game Center auch eine Google+-Integration mitbringen. Insofern kann man Googles Game Services als externen Angriff auf Apples Game Center verstehen, die künftig um dessen Spieler buhlen. Besitzer von Windows Phones oder Blackberrys dürfen derweil nicht mit Google spielen.

Zu den ersten Android-Apps, die Mehrspielerpartien per Game Services unterstützen, gehört Osmos, allerdings sind hier noch keine Partien gegen iOS-Spieler möglich. Die Jetski-Rennen von Riptide GP unterstützen derweil nur die Online-Ranglisten, Trophäen und Cloud-Speicherstände.

Mit der Einführung der Google Play Game Services beendet der Internetkonzern seine bislang erfolglosen Google+-Spiele. Das Angebot wird zum 30. Juni 2013 eingestellt. Damit folgt Google dem allgemeinen Trend weg von Social Games und hin zu mobilen Apps, dem die Spielebranche seit gut einem Jahr folgt.

Die virtuelle Carrera-Bahn von "Racer" erstreckt sich über mehrere Chrome-Bildschirme auf Android- und iOS-Geräten.

(Bild: Google)

Nicht zuletzt will Google künftig aber auch aufwendigere Browser-Spiele ermöglichen. So zeigten sie eine Chrome-Version der virtuellen Carrera-Bahn "Racer", deren Rennbahn sich über verschiedene Tablets und Smartphones unter Android und iOS erstreckte. Mithilfe von Websockets synchronisierte Chrome die Spielfeld-Darstellung, sodass die Autos über die Bildschirmgrenzen hinweg in die Runde fahren konnten. (hag)