Grafikchip GeForce 8800 GT schließt Leistungslücke
Mit dem GeForce 8800 GT ergänzt Nvidia sein Angebot von Grafikchips für Vista und Direct3D 10. Der Preis für Grafikkarten mit diesem 3D-Prozessor und 512 MByte Speicher soll bei 240 Euro liegen.
Der GeForce 8800 GT von Nvidia [1] richtet sich an Anwender, die eine größere 3D-Leistung benötigen und arbeitet mit 112 Shader [2]-ALUs, einem Chiptakt von 600 MHz und einem Shader-Takt von 1500 MHz. Der 512 MByte große Speicher ist für 900 MHz ausgelegt und wird über 256 Datenleitungen angesteuert. Grafikkarten mit dem 8800er-GT-Chip ersetzen die leistungsschwächere 320-MByte-Version des GeForce 8800 GTS [3], der mit 96 Shader-ALUs, 500 MHz Chip-, 1200 MHz Shader- sowie 800 MHz Speichertakt auskommen muss, aber ein 320-Bit-Interface besitzt.
Der GeForce 8800 GT beruht auf dem G92-Chip mit 781 Millionen Transistoren, bei dem Nvidia erstmals auf die 65-nm-Fertigung wechselt und dadurch höhere Taktfrequenzen verwenden kann. Trotzdem bleibt die Leistungsaufnahme mit 105 Watt moderat, und für die Kühlung reicht ein 1-Slot-Lüfter. Erstmals bietet Nvidia die für HD-Videos besser geeignete Video-Engine, die bislang den GeForce 8500 und 8600-Chips [4] vorbehalten war, auch in einem 8800er-Chip an (Pure Video HD 2.0). Das Interface erfüllt bereits die Spezifikationen von PCIe [5] 2.0, das Daten doppelt so schnell von und zum Grafikchip überträgt. Spiele profitieren davon allerdings noch nicht. In Verbindung mit entsprechenden [6] Mainboards [7] soll PCIe 2.0 aber GPGPU-Anwendungen [8] beschleunigen können, die den Grafikchip als Rechenknecht für wissenschaftliche Aufgaben einsetzen. Größere Änderungen an den ALU- und Textur-Einheiten gibt es nicht.
Die Leistung des GeForce 8800 GT soll teilweise sogar über der des 8800 GTS mit 640 MByte liegen. Nach Angaben von Nvidia sind die GTS- und GTX-Grafikkarten bei hohen Antialiasing-Einstellungen mit ihrem 320- beziehungsweise 384-Bit-Speicherinterface aber nach wie vor schneller.
Der Preis einer GeForce-8800-GT-Karte soll 230 Euro betragen, er kann aufgrund der Nachfrage anfänglich auch darüber liegen. In ein oder zwei Wochen folgen voraussichtlich preisgünstigere OEM-Versionen mit 256 MByte Speicher. Einzelne Kartenhersteller arbeiten zudem an 1-GByte-Versionen. Im November will Konkurrent AMD den RV670-Chip [9] mit einem ähnlichen Preis-/Leistungsverhältnis anbieten, wofür es aber noch keine offizielle Bestätigung gibt. (Manfred Bertuch) / (chh [10])
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[2] http://www.heise.de/glossar/entry/Shader-396155.html
[3] https://www.heise.de/news/Preiswerte-GeForce-8800-GTS-mit-wenig-Speicher-145017.html
[4] https://www.heise.de/news/Nvidia-stellt-Direct3D-10-Grafikchips-fuer-die-Massen-vor-168129.html
[5] http://www.heise.de/glossar/entry/PCI-Express-395644.html
[6] https://www.heise.de/news/Erste-Mainboards-fuer-AMD-Phenom-Prozessoren-im-Handel-185427.html
[7] https://www.heise.de/news/Intel-stellt-X38-Chipsatz-mit-PCI-Express-nbsp-2-0-vor-183830.html
[8] https://www.heise.de/news/GeForce-8-knackt-Passwoerter-188191.html
[9] https://www.heise.de/news/GeCube-verraet-den-Namen-der-neuen-Grafikchip-Generation-von-AMD-186463.html
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