Computex

Greenpeace mahnt schadstofffreie Produktion an

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nutzt die zweitgrößte IT-Messe der Welt, um auf die in vielen Produkten enthaltenen Schadstoffe aufmerksam zu machen.

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Von
  • Georg Schnurer

An Menschen in "Bunny-Suits", die bei der Chip-Produktion getragenen Schutzanzüge, haben sich die Besucher der Computex inzwischen längst gewöhnt – Intel hatte die "Bunnys" in den vergangenen Jahren oft genug über das Messegelände geschickt. Der Anblick von 16 Greenpeace-Aktivisten in Schutzanzügen vor dem Haupteingang der Computex war aber sicher eine Überraschung für Besucher und Veranstalter.

Die Umweltschutzorganisation wollte mit ihrer Aktion auf den nach wie vor hohen Schadstoffgehalt in vielen IT-Produkten hinweisen. Die auf der Computex ausgestellten Produkte enthielten giftige Substanzen, die schädlich für die Umwelt und die Gesundheit seien, betonte Jamie Choi von Greenpeace. Da es nicht möglich sei, den belasteten Elektroschrott sicher zu Recyceln oder zu deponieren, seien bereits weite Bereiche um die Deponien vergiftet.

Mit der Aktion auf der Computex will Greenpeace auch den taiwanischen Hersteller Acer an sein Versprechen erinnern, bis September 2006 einen verbindlichen Plan für den schrittweisen Verzicht auf gefährliche Stoffe bei der Produktherstellung vorzulegen. Entsprechende Verpflichtungen sind laut Greenpeace bereits Unternehmen wie HP, Nokia, Samsung, Sony und Sony-Ericson eingegangen. Pikantes Detail: Auf der von Greenpeace veröffentlichten "Liste der bösen Buben" finden sich neben Apple, Dell, IBM, Lenovo, Motorola, Panasonic sowie Toshiba auch Siemens und Fujitsu-Siemens. Besonders Letzteres ist bemerkenswert, da sich Fujitsu-Siemens in Deutschland stets als Vorreiter in Sachen Umweltschutz präsentiert. (gs)