Griechen haben die geringste, Südkoreaner die höchste Selbstmordrate

Die OECD hat die neuesten Daten über die Zahl der Suizide in den Mitgliedsländern veröffentlicht.

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Allgemein weist der Trend in den OECD-Ländern, so die Mitteilung, weiter nach unten. 2006, dem letzen Jahr, für das Daten verfügbar sind, haben sich 11,1 von 100.000 Menschen das Leben genommen. Insgesamt waren es 140.000 im Jahr 2006 Menschen. Am gefährdesten sind Menschen unter 25 Jahren, bei denen sich keine Änderung ergeben hat, und ältere Menschen, bei denen ein deutlicher Rückgang der Suizide zu beobachten ist.

Männer sind weiterhin sehr viel stärker zum Selbstmord hingezogen als Frauen. OECD-weit töten sich 17,6 auf 100.000 Männer, bei den Frauen sind es nur 5,2. Das Verhältnis ist in den einzelnen Ländern ähnlich. Schaut man auf die Zahl derjenigen, die vergeblich versucht haben, sich zu töten, dann unterscheiden sich Männer von Frauen kaum mehr. Für die OECD ist das Hinweis darauf, dass Frauen eher zu weniger tödlichen Mitteln greifen.

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Trends in einigen OECD-Ländern. Bild: OECD

In manchen Ländern ist seit 1990 jedoch die Selbstmordrate teilweise drastisch angestiegen. Besonders deutlich in Südkorea, wo sie um 172 Prozent auf 21,5 auf 100.000 angestiegen ist. Die Zahl der Selbstmorde bei den Männern hat sich 1990 von 12 auf 100.000 fast verdreifacht und beträgt nun 32 auf 100.000. Mit 13 auf 100.000 liegt die Selbstmordrate auch bei den Frauen am höchsten. Die OECD führt den Anstieg der Selbstmorde auf den wirtschaftlichen Niedergang, die schwindende soziale Integration und die Auflösung der traditionellen Familienbindungen zurück. Ob das allerdings Südkorea, Mexiko (+43%), Japan (+32%)und Portugal (+9%), die ebenfalls eine Zunahme der Selbstmordrate verzeichnen, gegenüber den anderen Ländern wirklich auszeichnet, darf bezweifelt werden.

In Ungarn ist die Selbstmordrate zwar um 41 Prozent zurückgegangen, aber das Land liegt mit 21 auf 100.000 Selbstmorden dennoch an zweiter Stelle nach Südkorea. Auch Finnland hat mit 18 eine überdurchschnittlich hohe Selbstmordrate, gefolgt von Frankreich (14,2), der Schweiz (14), Polen (13,2) und Österreich (12,6). Deutschland, wo die Zahl der Selbstmorde gegenüber 1990 um 37 Prozent gesunken ist, liegt mit 9,1 im unteren Drittel.

Abgesehen von Großbritannien (6,1) und Mexiko (3,1) scheint die Lage am Mittelmeer den Menschen gut zu tun. In Spanien (6,3) und Italien (4,8) bringen sich deutlich weniger Menschen um als in den übrigen OECD-Ländern. Und am wenigsten zieht es die Griechen in den Selbstmord. Hier töten sich nur 2,8 auf 100.000 selbst.