Große Unix-Verbrüderung

Intel macht Druck und will die Anbieter von Unix für Intel-Plattformen auf eine Linie einschwören.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Intel macht Druck und will die Anbieter von Unix für Intel-Plattformen auf eine Linie einschwören. Für ihre auf dem Developer Forum im Februar aus der Taufe gehobenen "Standard High-Volume Server" (SHVS) und im Vorgriff auf den 64-Bitter IA-64 (Merced) will Intel ein "Unified Unix". Dazu arbeitet man unter anderem direkt mit Compaq, Hewlett-Packard, IBM, SCO und Sun zusammen.

Im ersten Schritt geht es vor allem um die Vereinheitlichung von Treibern. Die Spezifikationen des "Uniform Driver Interface" (UDI) sollen Hersteller Hardware-Peripherie in die Lage versetzen, nur noch einen Treiber entwickeln zu müssen, der dann auf allen Intel-Unix-Derivaten lauffähig ist. Das spart erhebliche Kosten bei der Entwicklung, kann zu besseren Treibern führen und erlaubt zudem eine schnellere Verfügbarkeit am Markt als bisher. SCO konnte auf seinem letzten Forum im August UDI vorführen, unter anderem auch auf Linux.

Die Anstrengungen um ein einheitliches Unix zeigen auch einen deutlichen Bruch zwischen Intel und Microsoft, wenn es um High-End-Systeme geht. Windows NT 4.0 ist Unix nach wie vor bei der Skalierbarkeit von Ressourcen vor allem bei großen Speichervolumen deutlich unterlegen und von einer echten 64-Bit-Unterstützung noch weit entfernt. Die Verzögerungen und die nahezu völlige Umstrukturierung von NT 5.0 tun ihr Übriges.

Laut IDC dominierte Unix den Server-Markt 1997 mit 45,8 % gefolgt von NT mit 34,2 und Novells NetWare mit 19 Prozent.

Der Vorstoß zur Vereinheitlichung von Unix hat Geschichte und erinnert an die seelige Open Software Foundation oder auch die Absichten, die hinter POSIX standen. Die Einhaltung dieses Standards dürfen heutzutage selbst Mainframer für sich in Anspruch nehmen. (rh)