Guck mal, wer da hämmert

Die NASA will im kommenden Jahr einen 130 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Kometen mit einem riesigen "Kupferhammer" bearbeiten.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die NASA will im kommenden Jahr einen 130 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Kometen mit einem riesigen "Kupferhammer" bearbeiten. Dazu soll in Kürze eine Delta-2-Rakete von Cape Canaveral starten, die einen nahezu 400 Kilogramm schweren, mit Elektronik gespickten Kupferblock an Bord hat. Dieser soll von einem mit ins All geschickten Mutterschiff abgefeuert werden und den nach dem deutschen Astronomen Ernst Wilhelm Tempel benannten Kometen Tempel 1 mit einer Geschwindigkeit von 23.000 Meilen (37.000 Kilometer) pro Stunde treffen. Von den Auswirkungen des Aufpralls, der einer Sprengkraft von 4,8 Tonnen TNT entsprechen soll, erhoffen sich die NASA-Wissenschaftler nähere Informationen über die Zusammensetzung des Kometen.

Was genau mit Tempel 1 nach dem Kontakt geschehen wird, darüber können die Beteiligten am Deep Impact getauften und 311 Millionen US-Dollar schweren NASA-Projekt derzeit allerdings nur spekulieren: Sowohl das Auseinanderplatzen des Kometen in unzählige Stücke, als auch ein Durchbohren des Eiskerns ohne größere Konsequenzen gelten als möglich. Die NASA hofft jedoch, dass durch die gewaltige Explosion ein großer Krater im vier Kilometer langen, gurkenförmigen Kometen entsteht und man so Einblick in die inneren Strukturen erhält. Pünktlich zum Unabhängigkeitstag der USA am 4. Juli sollen Astronomen zwischen Neuseeland und dem Südwesten der Vereinigten Staaten das Schauspiel mitverfolgen können. (pmz)