HBM-Spielergrafikkarte: Spezifikationen der AMD Radeon R9 Fury enthüllt
Die technischen Daten der AMD Radeon R9 Fury haben den Weg ins Netz gefunden. Die High-End-Spielerkarte soll ab dem 14. Juli erhältlich sein.
Ab 14. Juli soll AMDs High-End-Grafikkarte Radeon R9 Fury (Non-X) im Einzelhandel erhältlich sein. Nun sind erste technische Spezifikationen an die Öffentlichkeit gelangt. Sie zeigen, dass AMD die Fury-GPU im Vergleich zur Variante der wassergekühlten Radeon R9 Fury X etwas abgespeckt hat.
Die zu DirectX 12 (FL 12_0) kompatible Fury-Pro-GPU hat demnach 3584 Shader-Rechenkerne und 224 Textureinheiten, die offenbar mit 1000 MHz laufen. Zum Vergleich: Die Fury-XT-GPU der Radeon R9 Fury X enthält 4096 Kerne und 256 Textureinheiten (1050 MHz). Die Fury X bietet also eine rund 20 Prozent höhere, theoretische Rechenleistung (8,6 zu 7,17 TFlops). In Spielen dürfte der Abstand geringer ausfallen.
Hohe Bandbreite dank HBM
Am Speicherinterface soll sich nichts ändern: Auch die R9 Fury nutzt 500 MHz schnellen HBM-Speicher (4096 Bit), der bis zu 512 GByte/s schafft – zum Spielen in 4K mehr als genug Bandbreite. Die Speichermenge bleibt HBM-bedingt bei 4 GByte, was für aktuelle Titel reicht, für künftige allerdings knapp werden könnte.
Die Karten sollen in der Standard-Ausführung drei DisplayPorts und einen HDMI-1.4a-Anschluss bieten und somit ohne zwischengeschaltete MST-Hubs bis zu vier Bildschirme gleichzeitig ansteuern. Mangels HDMI 2.0 lassen sich 4K-Fernseher mit der Fury also nur mit 30 Hz ansteuern, künftige 4K-Blu-rays mangels HDCP 2.2 nicht abspielen.
Dank Luftkühlung kein Pumpenfiepen
Im Unterschied zur Radeon R9 Fury X wird die Fury nicht durch Wasser, sondern durch Luft gekühlt. Da die Leistungsaufnahme weit über 200 Watt liegen wird, verbauen die Hersteller ausladende Luftkühler. Die von Videocardz enthüllte Sapphire R9 Fury 4GB HBM Tri-X misst 30,6 cm (Fury X: 19 cm). Vor dem Kauf sollte man also sicherheitshalber nochmal nachmessen, ob die Karte tatsächlich ins Gehäuse passt und nicht mit Festplattenkäfigen kollidiert.
Die enthüllten Sapphire-Dokumente besagen, dass die Karte zwei 8-pin-Zuführungen vom Netzteil benötigt, also theoretisch bis zu 375 Watt schlucken darf. Der Hersteller empfiehlt deswegen ein 750-Watt-Netzteil. Wie teuer die Tri-X-Variante sein wird, ist unklar. AMD gab aber im Juni einen allgemeinen Preis von 549 US-Dollar zuzüglich Steuer für Grafikkarten der Serie Radeon R9 Fury an.
Radeon R9 Fury | Radeon R9 Fury X | Radeon R9 390X | GeForce GTX 980 Ti | |
GPU | Fiji | Fiji | Grenada XT (Hawaii) | GM200 |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 8,9 Mrd. | 8,9 Mrd. | 6,2 Mrd. | 8 Mrd. |
Shader-Rechenkerne | 3584 | 4096 | 2816 | 2816 |
Rechengruppen | 56 CUs | 64 CUs | 44 CU | 22 SMM |
Textureinheiten | 224 | 256 | 176 | 176 |
Texeldurchsatz | 224 GTex/s | 268,8 GTex/s | 184,8 GTex/s | 176 GTex/s |
Rasterendstufen | 64 | 64 | 64 | 96 |
GPU-/Turbo-Takt | 1000 MHz | 1050 MHz | 1050 MHz | 1000 / 1075 MHz |
Rechenleistung (SP) | 7,2 TFlops | 8,6 TFlops | 5,91 TFlops | 5,63 TFlops |
Rechenleistung (DP) | 0,448 TFlops | 0,538 TFlops | 1,49 TFlops | 0,176 TFlops |
Speicher | 4 GByte HBM | 4 GByte HBM | 8 GByte GDDR5 | 6 GByte GDDR5 |
Speicher-Takt (R/W) | 500 MHz | 500 MHz | 3000 MHz | 3506 MHz |
Speicher-Anbindung | 4096 Bit | 4096 Bit | 512 Bit | 384 Bit |
Datentransferrate | 512 GByte/s | 512 GByte/s | 384 GByte/s | 336 GByte/s |
Stromanschlüsse | 2 × 8-pin | 2 × 8-pin | 1 × 6-pin, 1 × 8-pin | 1 × 6-pin, 1 × 8-pin |
Formfaktor | Dual-Slot | Dual-Slot | Dual-Slot | Dual-Slot |
Display-Anschlüsse | 3 × DP 1.2, HDMI 1.4a | 3 × DP 1.2, HDMI 1.4a | DP 1.2, HDMI 1.4a, 2 × DL-DVI | 3 × DP 1.2, HDMI 2.0, DL-DVI |
Mehrschirmbetrieb | 4 (mit MST-Hub: 6) | 4 (mit MST-Hub: 6) | 4 | 4 |
TDP | 275 Watt | 275 Watt | 275 Watt | 250 Watt |
Direct3D Feature Level | 12_0 | 12_0 | 12_0 | 12_1 |
Preis ab | 630 Euro | 700 Euro | 440 Euro | 700 Euro |
(mfi)