HD-DVD-Lager verärgert über Fox' Äußerungen zur Blu-ray Disc

Das Filmstudio hatte seine Entscheidung, hochaufgelöste Videos auf Blu-ray Disc herauszubringen, unter anderen mit dem angeblich besseren Kopierschutz gegenüber dem Konkurrenzformat begründet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 294 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Dass die Home-Entertainment-Sparte des Filmstudios 20th Century Fox angekündigt hat, hochaufgelöste Videos auf Blu-ray Discs herausbringen zu wollen, überraschte die Fachwelt kaum. Immerhin trat Fox bereits im vergangenen Jahr offiziell dem Vorstand der Blu-ray Disc Association bei und gehört seither neben Sony-Tochter Sony Pictures (ehemals Columbia TriStar) und Disney zu den drei Majors, die sich auch öffentlich für das mit der HD-DVD in Konkurrenz stehende DVD-Nachfolgeformat aussprechen. Verwundert war die US-Presse jedoch über den restlichen Inhalt der offiziellen Erklärung: Statt näher auf Veröffentlichungstermine oder etwaige Titel einzugehen (im Portfolio des Studios befinden sich unter anderem Filme wie die Alien-, die Stirb-Langsam- und die Star-Wars-Reihe sowie TV-Serien wie 24, Akte X und Die Simpsons), griff das Studio den bei der HD-DVD gebotenen Kopierschutz an. Die Entscheidung, so Fox, sei ein direktes Ergebnis der gerade von der Blu-ray Disc Association beschlossenen Maßnahmen zum Schutze des intellektuellen Eigentums vor Piraterie. Hierzu gehöre ein "erneuerbarer Kopierschutz", den die HD-DVD nicht biete. US-Medien berichteten im Anschluss an diese Erklärung sogar, dass Fox und andere Studios eben diesen Kopierschutz auch bei der HD-DVD gefordert, Vertreter des HD-DVD-Lagers ihn jedoch als zu teuer und unnötig eingestuft und daher abgelehnt hätten.

Nach einem Bericht des Branchenmagazins Video Business Online haben die Verfechter der HD-DVD mittlerweile eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie die Erklärung von Fox als "irreführend bezüglich der Aussage, welches Format einen robusteren Kopierschutz böte" bezeichnen. Auch die HD-DVD würde einen "erneuerbaren Kopierschutz" bieten. Gemeint kann damit nur das Advanced Access Content System (AACS) sein, das als CSS-Nachfolgeverschlüsselungssystem AES mit 128 Bit langen Schlüsseln benutzt. Kompromittierte Schlüssel sollen hier nachträglich annulliert werden können. So haben die Produzenten die volle Kontrolle, auf welchen Geräten ihre Filme wie oft abgespielt und aufgenommen werden. Das Verfahren soll auf PCs und Standalone-Geräten laufen und sowohl Audio- als auch Video-Inhalte schützen. In der vergangenen Woche waren Pläne für eine zentrale Autorisierungsstelle bekannt geworden, die sicherstellen soll, dass jede veröffentlichte HD-DVD auch wirklich eine aktuelle Liste mit den annullierten Schlüssel enthält. (nij)