HP plant Edel-PCs und mobile Spieleplattform

Voodoo-Spielerechner bleiben als eigenständige Marke erhalten, HP plant aber eine eigene PC-Marke für gehobene Ansprüche und Gamer. Ein neuer Spielcomputer mit GPS-Funktionen und neue Display-Techniken sollen hinzukommen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 101 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Erich Bonnert

Das Voodoo-Modell Omen mit Quadcore-Prozessor kostet um die 6000 Dollar

Nach dem Kauf des kanadischen Spiel-PC-Spezialisten Voodoo PC im vergangenen Herbst will Hewlett-Packard eine weitere PC-Marke auf den Markt bringen. Der PC-Marktführer besitzt zwei weitere Rechnerlinien mit den Markennamen HP Pavillion (Einstiegs- und Privatkunden) und Compaq (Geschäftskunden). Voodoo soll als Marke ebenso erhalten bleiben ebenso wie als relativ eigenständiges Entwicklerteam, das maßgeschneiderte und auffällig gestylte PCs für Hochleistungsansprüche konstruiert. Voodoo-Gründer Rahul Sood ist inzwischen als Cheftechnologe von HPs Gaming-Geschäftsbereich innerhalb des PC-Segments tätig.

Voodoo-Gründer Rahul Sood ist jetzt HPs Spiele-Vordenker

Die hochfrisierten Grafikrechner für Gaming-Enthusiasten sind ein lukratives Geschäft – doch der Kundenkreis ist bei Preisen zwischen 4000 und 6000 US-Dollar für einen Desktop-PC recht begrenzt. Die Kalifornier planen daher eine weitere PC-Linie zwischen Pavillion und Voodoo. Technische Einzelheiten oder einen Markennamen ließ der Hersteller noch nicht verlauten. Es sollen jedoch PCs für gehobene Ansprüche werden, die vor allem bei Spieleanwendungen durch schnelle Grafik und gute Bildschirmauflösung glänzen, erläuterte Sood auf einer hauseigenen Gaming-Präsentation in San Francisco. Analog zum Automarkt müsse man sich Compaq und HP als Chrysler und Smart vorstellen, sagte Sood. "Voodoo entspricht einem Maybach oder McLaren – und dazwischen fehlt uns ein Mercedes."

HP zeigte außerdem den Prototypen eines mobilen Spielecomputers namens "Mscape" auf der Basis des Handhelds iPaq, der derzeit in den HP Labs entwickelt wird. Dieser spürt über die GPS-Navigation elektronische Markierungen in Straßen oder an Gebäuden auf, die vorher verteilt werden und beim Auffinden bestimmte Signale an den Rechner zurückliefern. So lassen sich beispielsweise Ereignisse in einem Computerspiel auslösen, wie das Öffnen einer Tür oder den Gewinn von Geld. Ein ähnliches System hat HP unter der Bezeichnung Mediascape auch auf der 3GSM-Messe in Barcelona vorgeführt. Künftig sollen zudem Bewegungssensoren in die Handhelds eingebaut werden, erklärte ein HP-Labs-Forscher. Nach dem Vorbild der Nintendo-Konsole Wii können Spiele so mit neuen Bedienmöglichkeiten ausgestaltet werden.

Ein Rennspiel auf dem gewölbtem Panoply-Bildschirm

Daneben zeigte HP mit Panoply ein gewölbtes Groß-Display, dessen Bild von mehreren, relativ einfachen Projektoren erzeugt und zu einem Panoramabild zusammengesetzt wird. Außer für Spiele will der IT-Konzern das Display auch in seinem Videokonferenzsystem Halo nutzen. Noch eine Nummer größer ist der Prototyp Pluribus, ein digitaler "Super-Projektor" aus mehreren einfachen Projektoren. Ohne Kalibrierung und manuelle Einstellungen liefert Pluribus ein hochauflösendes, extrem helles und kontrastreiches Bild in der Größe von Kinoleinwänden – mit hohen Bildwiederholraten und auch bei Tageslicht. (Erich Bonnert) / (jk)