HTC reagiert auf Petition für Bootloader-Freigabe bei Android-Handys

Eine Online-Petition hat sich dafür eingesetzt, dass HTC bei seinen Android-Smartphones die Sperre entfernt, die das Installieren alternativer Android-Versionen verhindert. Nun hat HTC darauf reagiert.

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HTC hat auf seiner Facebook-Seite auf eine Online-Petition reagiert, deren Initiatoren fordern, dass der Hersteller bei seinen Android-Smartphones die Sperre entfernt, die das Installieren alternativer Android-Versionen verhindert. Das Unternehmen äußert sich allerdings noch wenig konkret: HTC habe die Bedenken wahrgenommen, überdenke den Umgang mit den Bootloadern und wolle bald mehr dazu sagen.

Alternative Android-Versionen wie das beliebte CyanogenMod sind nicht nur für Bastler interessant, sondern erfüllen einen wichtigen Zweck: Sie bringen aktuelle Android-Versionen samt Fehlerbehebungen auf Smartphones, für die der Hersteller keine Updates mehr anbietet. Es ist bei Android nicht vorgesehen, neue Versionen ähnlich wie bei Windows oder Linux einfach so zu installieren, sondern jedes Gerät benötigt eine vom Hersteller oder vom Mobilfunkprovider freigegebene und speziell angepasste Version.

Updates für einzelne Teile des Betriebssystems kann Google nicht, beziehungsweise nur für ausgelagerte Apps wie Maps oder Market verteilen. Für Fehler wie den (hierzulande glücklicherweise offensichtlich nicht aufgetretenen) SMS-Bug gibt es daher keine einfache Lösung per Patch einzelner Dateien, sondern die gesamte Update-Mechanik inklusive Review der Hersteller oder Provider muss angestoßen werden – außer natürlich ein Bug lässt sich durch externe Änderungen beheben wie das Problem mit den abhörbaren Google-Token.

Die umständliche Update-Mechanik führt dazu, dass 96 Prozent aller Android-Handys nicht mit der aktuellen Version 2.3 laufen, sodass Kaspersky schon Android eine ähnlich marode Sicherheitslage wie Windows attestiert.

Die Installation von CyanogenMod und ähnlichen Alternativen ist bei Android eigentlich recht problemlos möglich (siehe c't 4/11 oder im Android-Sonderheft), außer der Hardware-Hersteller unternimmt etwas dagegen – und genau das tut HTC. Um dort ein Custom ROM zu installieren, muss erst irgendwo eine Sicherheitslücke im System gefunden werden, was noch nicht bei allen Modellen gelungen ist.

Auch Motorola und Sony Ericsson haben solche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Motorola hat ähnlich unkonkret wie HTC angekündigt, über eine Abkehr davon nachzudenken, Sony Ericsson hat eine Anleitung zum Unlock des Bootloaders für einige Modelle veröffentlicht. (jow)