Früher Halo, jetzt Destiny: Sony kauft Bungie für 3,6 Milliarden US-Dollar

Zwei Wochen nach Microsofts Mega-Übernahme von Activision Blizzard zieht Sony nach. Das Studio hinter Halo und Destiny kommt in die "Playstation-Familie".

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(Bild: Sony Interactive Entertainment)

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Sony kauft das US-Spielestudio Bungie, das vor allem für die Halo-Reihe und Destiny bekannt ist. Dem Wall Street Journal zufolge lässt sich Sony Interactive Entertainment die Übername 3,6 Milliarden US-Dollar kosten. Die Bekanntmachung des Deals erfolgte am Montag weniger als zwei Wochen nachdem die bislang teuerste Übernahme der Spieleindustrie verkündet wurde – Microsofts Kauf von Activision Blizzard für 69 Milliarden US-Dollar. Mit Bungie kommt nun das Studio in die "Playstation-Familie" – wie Sony es ausdrückt – das mit Halo eines der bekanntesten Videospiele überhaupt entwickelt hat und damit maßgeblichen Anteil am Erfolg von Microsofts Spielekonsole Xbox hatte. Bungie gehörte von 2000 bis 2007 zu Microsoft, die Rechte an Halo sind nach der Trennung bei Microsoft verblieben.

Bungie soll auch nach der Übernahme kreative Freiheit genießen, versichert Sony jetzt. Das Studio habe eine große Kompetenz darin, "immersive Erlebnisse von großem Umfang" in Spiele unterzubringen, die sich mit der Zeit weiterentwickeln. Außerdem habe das Studio "sehr beeindruckende" Pläne für weitere Inhalte. Hinzu komme die große Erfahrung bei der Entwicklung für mehrere Plattformen, ergänzt Sony. Das werde dabei helfen, "Playstation über die Konsole hinaus zu tragen" und das Publikum zu erweitern. Bei Bungie meint man, mit der Übernahme beginne man den Weg hin zu einem "globalen Multimedia-Unternehmen". Man behalte die Kontrolle über Destiny 2, bereits in der Entwicklung befindliche Titel sollen nicht nur für die Playstation erscheinen. Bungie wird kein Teil der Playstation Studios.

Mit der Übernahme des namhaften Studios deutet Sony nun an, dass das Duell mit Microsoft angenommen wird. Sony muss sich darauf einstellen, dass Microsoft nach der Übernahme von Activision Blizzard populäre Titel aus dem Haus nur noch exklusiv für die Xbox oder das Spieleabo Game Pass anbieten könnte. Die Übernahme von Bungie ist für den japanischen Konzern jetzt die größte seit Jahren. Die Aktienmärkte jedenfalls scheinen sie zu honorieren, nach der Ankündigung ging es etwa vier Prozent nach oben.

[Update 31.01.2022 – 21:00 Uhr] Information zur Rechtelage von Halo ergänzt.

(mho)