Hands-On: Google Nexus One
heise online konnte Googles Handy Nexus One auf der Digital Experience ausprobieren.
Die Vorstellung von Googles [1] Nexus One [2] fand vorgestern am Hauptsitz des Unternehmens [3] in Mountain View statt, doch der Auftragsproduzent HTC [4] ließ es sich nicht nehmen, das Smartphone auch auf der CES-Rahmenveranstaltung Digital Experience in Las Vegas vorzuführen. Das Nexus One sieht mit seinem titanfarbenen Gehäuse recht edel aus und liegt dank einer angerauten Rückseite mit Teflon-Beschichtung gut in der Hand. Sie besteht zu zwei Dritteln aus der Abdeckung des Akkus; unter ihr befinden sich auch die Schächte für die SIM-Karte und das Micro-SD-Kärtchen. Den helleren Balken an der Rückseite verziert Google auf Wunsch ohne Mehrkosten mit einer Gravur: Maximal sind zwei Zeilen mit jeweils 25 Zeichen möglich; die individuelle Gravur soll die Auslieferung um maximal 72 Stunden verzögern.
Der AMOLED-Bildschirm zeigt ein helles, kontrastreiches Bild mit knackigen Farben; selbst bei extrem spitzen Blickwinkeln fallen keine Farbverfälschungen ins Auge. Die hohe Auflösung von 480 × 800 Pixeln sorgt bei 3,7 Zoll Bilddiagonale für eine gestochen scharfe Darstellung. Sämtliche Menüs und Animationen flutschten flüssig über das Display – kein Wunder, hat Qualcomms Snapdragon-Prozessor doch ordentlich Rechenleistung. Die Darstellung von und das Navigieren in komplexen Webseiten stellte kein Problem für ihn da. Gleiches gilt beim Zoomen und Drehen des Bildschirminhalts ins Querformat; Letzteres funktioniert übrigens nur nach links. Per Trackball hüpft eine Markierung von Link zu Link, was vor allem bei gröberen Zoomstufen und damit kleiner Schriftgröße der Touchbedienung vorzuziehen ist.
A propos Zoomen: Beim getesteten Gerät konnte man entgegen bisherigen Berichten sehr wohl mit 2-Finger-Gesten die Darstellungsgröße im Browser ändern – ob HTC vielleicht bereits die internationale Version des Nexus One mit aktiviertem Multitouch ausgestellt hat? Wie man am Motorola [5] Droid [6] (kein Multitouch) und dessen internationaler Version Milestone [7] (mit Multitouch) sieht, scheint Multitouch unter Android eher eine Frage von Patenten denn von technischer Machbarkeit zu sein. Auf den von HTC gezeigten Nexus-One-Geräten lief Android in Version 2.1; der OS-Build mit Nummer ERD79 enthielt bereits rund zwei Dutzend verschiedene Lokalisierungen für die Bedienoberfläche und die Standard-Android-Applikationen, darunter auch Deutsch.
Wann hierzulande der offizielle Marktstart ansteht und welcher Provider das Nexus One vertreiben wird, wollte ein anwesender Google-Mitarbeiter zwar nicht sagen; er betonte aber, dass T-Mobile ein guter und enger Partner von Google sei. Gegen einen Eigenimport eines US-Geräts spreche aus technischer Sicht nichts; Europäer sollten halt nur nicht die (derzeit noch nicht verfügbare) CDMA-Version statt des UMTS-Modells kaufen. Wegen Absprachen und laufenden Verhandlungen mit Providern könne Google selbst das Nexus One derzeit nur in die USA sowie nach England, Singapur und Hongkong schicken. (mue [8])
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[2] http://www.google.com/phone
[3] https://www.heise.de/news/Googles-erstes-Smartphone-896356.html
[4] http://www.htc.com/de/
[5] http://www.motorola.com/Consumers/DE-DE/GLP
[6] https://www.heise.de/news/Motorola-kuendigt-erstes-Android-2-0-Smartphone-an-844274.html
[7] https://www.heise.de/news/Motorola-Neustart-mit-Android-Smartphone-Update-847462.html
[8] mailto:mue@ct.de
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