Handy für alle Funkverfahren

Der Kommunikationskonzern Ericsson kündigt ein Handy an, das alle aktuellen und auch erst angekündigte Funkverfahren unterstützt.

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Der schwedische Kommunikationskonzern Ericsson kündigt mit Modell R520m ein Handy an, das alle aktuellen und auch erst angekündigte GSM-Funkverfahren unterstützt. Es ist ein Triple-Band-Mobiltelefon, mit dem man weltweit in allen GSM-Netzen auf den Frequenzen 900, 1800 und 1900 MHz telefonieren kann.

Der eingebaute WAP-Browser kann gleich drei drahtlose Verfahren zum Surfen nutzen: Neben dem herkömmlichen GSM-Datendienst, der maximal 9,6 kBit/s befördert, unterstützt das R520m auch die schnelleren Standards HSCSD und GPRS (High Speed Circuit Switched Data und General Packet Radio Service). HSCSD bietet E-Plus bereits an; GPRS soll den Betrieb in allen deutschen Mobilfunknetzen ab Herbst dieses Jahres aufnehmen. Die drei GSM-Datenmodi stellt das R520m auf Wunsch über den neuen Kurzstrecken-Funkstandard Bluetooth auch anderen Geräten zur Verfügung, so dass man auch mit Notebooks zum Beispiel in GPRS- oder HSCSD-Geschwindigkeit Surfen kann.

Auch läßt sich der im R520m integrierte Kalender (mit Monats-, Wochen- und Tagesansicht sowie Aufgabenliste) über Bluetooth mit dem Datenbestand des Notebooks oder PCs synchronisieren – zum Beispiel automatisch, sobald das Notebook in Funkreichweite ist. Ferner stehen zur Synchronisation auch Infrarot- und Kabelverbindungen zur Verfügung. Das kupferfarbene R520m soll laut Ericsson in kleinen Stückzahlen für Tests bei den Netzbetreibern und Diensteanbietern im dritten und vierten Quartal 2000 zur Verfügung stehen. In die Läden kommt es wohl im ersten Quartal 2001.

HSCSD (High Speed Circuit Switched Data) kann bis zu vier Kanäle mit Kapazitäten von 9,6 oder 14,4 kBit/s bündeln und so die Geschwindigkeit auf bis zu 57,6 kBit/s steigern. Allerdings werden während einer Verbindung diese Kanäle fest belegt. GPRS (General Packet Radio Services) bündelt ebenfalls Kanäle, belegt sie aber nicht dauerhaft. Vielmehr werden die Datenpakete je nach Bedarf und Kapazität gesendet. GPRS ermöglicht damit nicht nur höhere Übertragungsgeschwindigkeiten (bis zu 115,2 kBit/s), sondern auch den Always-on-Betrieb, da ein GPRS-Gerät über einen Signalisierungskanal dauerhaft Kontakt zum Internet hält. So kann man zum Beispiel E-Mails rund um die Uhr empfangen. Mobilfunk-Netzbetreiber können -- technisch gesehen -- via GPRS erstmals nach übertragener Datenmenge und nicht nach Verbindungszeit abrechnen. Wie die GPRS-Tarife letztlich gestaltet sein werden, ist aber noch offen. (dz)