Hannover Messe: Hochleistungskeramik aus dem 3D-Drucker
Filigrane Objekte von besonders hoher Dichte und Präzision verspricht ein neuer 3D-Drucker, der Hochleistungskeramik druckt. Das Verfahren könnte zukünftig in der Biomedizin Anwendung finden.
Auf der Hannover Messe stellen die TU Wien und ihr Spin-Off-Unternehmen Lithoz mit dem CeraFab 7500 einen 3D-Drucker vor, der Formen aus Hochleistungskeramik druckt. Das Verfahren könnte in Zukunft bei der Heilung von Knochen helfen.
Wird ein Druckauftrag an den CeraFab 7500 gesendet, erfolgt der Druck auf Grundlage eines photosensitiven Harzes, in dem keramische Partikel homogen verteilt sind. LED-Licht härtet das Harz selektiv aus. So entsteht Schicht um Schicht das gewünschte Objekt.
Der Druck von Hochleistungskeramik soll nach Aussage von Johannes Patzer, Technischer Leiter von Lithoz, den Druck von Gegenständen mit hoher Dichte und Festigkeit ermöglichen. Zudem lassen sich feinaufgelöste dreidimensionale Strukturen mit einer Dicke von 25 Mikrometern realisieren.
Künftig könnte diese Art des 3D-Drucks Anwendung in der Biomedizin finden, beispielsweise bei individuellen Zahn- oder Knochenimplantaten. "Keramische Implantate sind für den menschlichen Körper gut verträglich, da es sich bei Keramik und Knochen um anorganische Stoffe handelt", sagt Johannes Patzer. Nach Vorstellung des Herstellers sollen beschädigte Knochen in Zukunft in ein Keramikimplantat hineinwachsen und es nach und nach ersetzen. Bei diesem Vorgang wird das Keramikimplantat im Gegensatz zu metallischen Implantaten zersetzt und sukzessive vom Körper ausgeschieden.
CeraFab 7500 (4 Bilder)
(mre)