Landkreis Harz testet Waldbrandsensoren mit KI

Neue Sensoren im Harz: Durch die Messung der Luftqualität sollen Sensoren mittels KI Brände schnell erkennen und die zuständigen Stellen informieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen

Einer von Breeze Technologies' Luftqualitäts- und Waldbrandsensoren im Harz

(Bild: Breeze Technologies)

Lesezeit: 2 Min.

Der Test eines Waldbrand-Warnsystems im Harz wird ausgeweitet. Im Auftrag des Landkreises Harz sollen neun zusätzliche Sensoren helfen, Brände zu entdecken und ihre Position melden, wie der MDR berichtet. Die Sensoren kommen vom Hamburger Start-up "Breeze Technologies", das die gesammelten Luftqualitätsdaten mithilfe einer künstlichen Intelligenz analysieren will. Das Früherkennungssystem sei in der Lage, Muster für entstehende Waldbrände ausfindig zu machen. Dabei sollen Sensoren die Luft analysieren und nach Rußpartikeln suchen. Anhand der Zusammensetzung ließe sich dann feststellen, ob es sich um Rauch der Brockenbahn, des Straßenverkehrs, der Industrie oder um einen Waldbrand handelt.

Ungefähr zwei Wochen seien nötig, damit sich die Sensoren an regionaltypische Werte gewöhnen, sagte Haris Sefo von Breeze Technologies dem Amtsblatt des Landkreises Harz. Die einzelnen Sensorstationen bestehen aus einem Solarpanel und einer grauen Kunststoffbox. Darin befindet sich die Elektronik, die alle 30 Sekunden Daten per Mobilfunk an eine Cloud überträgt. Die Sensoren kosten nach Angaben des MDR insgesamt rund 28.000 Euro. Laut dem Hamburger Start-up können die Sensoren einen Radius von zwei bis fünf Kilometer abdecken. Positioniert wurden die Sensoren im Harz entlang der Strecke der Schmalspurbahnen und an bekannten Brandschwerpunkten.

Bei einem Brand ist wichtig, dass dessen Erkennung und Meldung schnell ablaufen. Auch der Hinweise auf den Brandort ist wertvoll, damit Einsatzkräfte zielgerichtet losziehen können. Im April wurden bereits 12 Sensoren installiert. Bei der Eröffnungsveranstaltung hatten die Sensoren einen kontrollierten Testbrand innerhalb weniger Minuten erkannt und gemeldet. Der Harz ist bereits durch Umwelteinflüsse wie Trockenheit und Borkenkäferbefall strapaziert und hat im vergangenen Jahr schwere Brände erlebt. Seitdem wird er mit einem Feuerwehrflugdienst und Satelliten überwacht, die Feuer von 10×10 Meter Größe erkennen.

Die Sensoren sind nun bis zum Ende des Jahres im Testbetrieb. Mit diesem Projekt stehen das erste Mal Sensoren des Hamburger Start-ups in Deutschland. Zuvor waren sie in den USA und in Kanada im Einsatz und wurden mit Unterstützung der US-Heimatschutzbehörde entwickelt.

(stri)