Hat AMD Benchmarks geschönt?

Der Hersteller von "3DMark 99 MAX" klagt AMD an, das Benchmarkprogramm zur Präsentation des Athlon-Prozessors unzulässig modifiziert zu haben.

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Futuremark, Hersteller der PC-Benchmark-Suite "3DMark 99 MAX", klagt AMD an, die Software zur Präsentation des neuen Athlon-Prozessors in unzulässiger Weise modifiziert zu haben. Durch die Verwendung einer für den Athlon optimierten DLL (Dynamic Link Library) anstelle der Originalversion seien die Benchmark-Werte nicht mit denen anderer CPUs vergleichbar.

AMD ist sich keiner Schuld bewusst: Auf den Seiten 33 und 39 der technischen Beschreibung der veröffentlichten Benchmarks weist der Chiphersteller auch tatsächlich auf die Verwendung einer "AMD Athlon 3DNow! DLL" hin.

Die DLL, um die sich der Streit dreht, nutzt in der bisher von Futuremark veröffentlichten Form bestimmte Funktionen des neuen Athlon nicht richtig; daher hatte AMD diese Datei verändert. Nach Ansicht von Futuremark ist dieses Verfahren jedoch nicht korrekt: Es sei auch keinem anderen CPU-Hersteller erlaubt, den Benchmark zu modifizieren. Dies sei in den Bedingungen zur Veröffentlichung von Testergebnissen klar niedergelegt.

In Heft 16/99 hat die c't Werte für den 3DMark99 MAX des AMD Athlon sowie des Intel Pentium III veröffentlicht und dabei auf die Verwendung der optimierten Athlon-DLL hingewiesen: Der Wert für die "CPU 3DMarks" des AMD Athlon verbesserte sich durch den Einsatz der Spezial-DLL um etwa 17 Prozent gegenüber der Verwendung der Original-DLL. Der Vorsprung des Athlon gegenüber einem gleichschnell getakteten Pentium III betrug unter den Testbedingungen circa 34 Prozent mit der optimierten DLL, mit der Originalversion hingegen etwa 15 Prozent. (ciw)