Heise meets…. Explodierende Pager sind klassische Supply-Chain-Attacken
Dieses Jahr gab es jede Menge Daten-Leaks. Mindestens ein Riesen-Leak war jedoch heiĂźe Luft, sagt Christopher Kunz auf der it-sa.

In eine Entwicklungsplattform von Cisco sei jemand eingestiegen und hat ein paar Daten abgezogen. Die wollte der Täter im Untergrund verkaufen. Dafür habe er von seinen Kumpels viel Beifall bekommen. Im Endeffekt war alles viel Wirbel um nichts.
Vielen Leaks fehle es an Substanz. Es werde viel geblufft, weiß Dr. Christopher Kunz von heise Security PRO. Kunz spricht aus Erfahrung. Als Redakteur recherchiert er regelmäßig im Darknet. Außerdem kennt er einschlägige Cybercrime- und Ransomware-Foren.
Sehr viel brisanter seien Supply-Chain-Attacken. Wie schwer sie zu verhindern sind und welchen physischen Schaden sie anrichten können, ist ein Riesenproblem. Die explodierenden Pager der Hisbollah sind ein krasses Beispiel.
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Gründliche Recherche, kritische Analyse und verständliche Aufbereitung
Ob Cybercrime, Daten-Leaks oder Supply-Chain-Attacken – als IT-Sicherheitsexperte ist Kunz täglich mit brisanten Themen befasst. Für die Arbeit in der c’t-Redaktion gelten dabei seit über 40 Jahren unverändert die gleichen Prinzipien: gründliche Recherche, kritische Analyse und verständliche Aufbereitung komplexer Inhalte. Nur die Kanäle ändern sich, wie Kunz im "heise meets"-Podcast erläutert.
Print mag bei Jüngeren out sein, tot sei es jedoch keineswegs. Er selbst lese noch regelmäßig die gedruckte c’t. Kunz schätzt das haptische Erlebnis und die Möglichkeit zur Vertiefung.
Viele seiner Kollegen wie z.B. Michael Hanke bevorzugen ebenfalls Papier. Damit seien schwierige Themen im Detail besser zu verstehen. Dennoch folge man bei Heise dem Credo, dass alle Print-Artikel auch online erscheinen, sei es frei zugänglich oder im Plus-Abo.
Klassische Redaktionskonferenzen gibt es nicht mehr
Statt wie früher in verrauchten Redaktionskonferenzen werden aktuelle Themen heutzutage vorwiegend online koordiniert, berichtet Kunz. In täglichen Meetings stimmen sich die Redakteure ab, welche News schon in Arbeit sind. Taucht zwischendurch etwas Wichtiges auf, landet es im Chat: "Ist das ein Thema für uns? Habt ihr schon davon gehört?" So finde sich schnell jemand, der den Artikel schreibe.
Wie die Redaktion im Zeitalter des digitalen Wandels arbeitet, ist auch für Bastian Laudin ein zentrales Thema. Er verantwortet die Vermarktung des gesamten Online-Portfolios von Heise, das laut Umfragen hohes Vertrauen genießt. Für ihn liegt die Herausforderung darin, Print und Digital so zu verknüpfen, dass Leser ihre jeweiligen Vorteile optimal nutzen können.
Dabei setzen viele Kunden auf einen Mix, erläutert Jörg Mühle, Mitglied der Geschäftsleitung von Heise Medien. Gefragt seien klassische Printangebote, eine breite Palette digitaler Lösungen und hochwertige Präsenzveranstaltungen. Egal, über welchen Kanal die Inhalte kommen: Die c't bleibt eine Institution in der IT-Welt – nicht nur wegen der "Eselsohren und Post-its" in den gedruckten Heften.
(mki)