Herausforderung Astro-Landschaftsaufnahmen

Sternenhimmel und Landschaft in einem Bild? Das geht! Helmut Schnieder zeigt fantastische Bilder und gibt Tipps, wie die eigenen Versuche gelingen.

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Eine gute Planung, Sorgfalt und viel Geduld, das sind die Grundkomponenten, die zu gelungenen Astro-Landschaftsaufnahmen führen. Helmut Schnieder wohnt im dünn besiedelten Wendland und hat sich seit nunmehr sechs Jahren auf eine besondere Disziplin von Astroaufnahmen spezialisiert, bei denen er die umgebende Landschaft in die Darstellung des Sternenhimmels mit einbezieht. Im Laufe der Jahre hat er seine Aufnahmetechnik immer weiter verfeinert und nebenbei viele Erfahrungen gesammelt, die er hier weitergeben möchte.

Da man bei Astroaufnahmen mit einem Kompromiss aus langen Belichtungszeiten, hohen ISO-Empfindlichkeitswerten und lichtstarken Objektiven leben muss, spielt die richtige Kamera-Ausrüstung eine wichtige Rolle. Die Kamera sollte bis ISO 6400 mit möglichst akzeptablem Rauschen arbeiten. Die Belichtungszeit darf in Abhängigkeit von der Brennweite 30 Sekunden nicht überschreiten, sonst erscheinen die Sterne nicht mehr punktförmig, sondern gestreckt. Es empfehlen sich lichtstarke Festbrennweiten (ab f/2.0) zwischen 14 und 35 Millimetern. Wichtig ist auch, dass man sein Equipment im wahrsten Sinne des Wortes blind beherrscht. Im Folgenden zeigen wir einige seiner gelungensten Bilder zusammen mit Erläuterungen, wie sie entstanden sind.

Astro-Landschafts-Aufnahmen (7 Bilder)

Strohballenlager

Das Strohballenlager in der Nähe von Görne, einem der dunkelsten Orte Deutschlands, konnte ich im Juli 2014 aufnehmen. Um eine schöne Differenzierung der Strohballen zu erreichen, habe ich den Vordergrund mit einem Funkblitz aus 40 Meter Entfernung aufgehellt. Bei Verwendung von Blitzlicht kann ich durch Probeaufnahmen die Richtung des Stativschattens kontrollieren. Im Moment der Blitzauslösung müssen Superweitwinkelobjektive seitlich abgeschirmt werden, da sie eine kurze oder gar keine Sonnenblende besitzen.

Canon EOS 6D, 14 mm, ISO 3200, f/2.8, 30 s (Bild: Helmut Schnieder)

Weitere Aufnahmen und Tipps, wo und zu welchen Zeiten die besten Aufnahmebedingungen herrschen und wie man sich am besten auf nächtliche Fotosessions vorbereitet, finden Sie in der Ausgabe 2/2016 der c't-Fotografie, die Sie über den heise Shop beziehen können. (pen)