Historische Marke geknackt: 2024 mehr als 5 Billionen Dollar IT-Investitionen

Gartner hebt die Prognose zu IT-Ausgaben 2024 deutlich an. Die Marktforscher rechnen nun mit einem satten Plus von acht Prozent – auch dank GenAI.

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[16:09] Moritz Förster Ach, kannst Du noch diesen Text fürs Bild einfügen? [16:10] Moritz Förster Symbolbild IT-Investitionen

(Bild: iX)

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Nun also doch: Die Analysten der US-amerikanischen Marktforschungsfirma Gartner blicken optimistischer auf das Marktgeschehen als noch zu Jahresbeginn. Laut ihrer jĂĽngsten Prognose werden die weltweiten IT-Ausgaben im Jahr 2024 voraussichtlich um acht Prozent zulegen und damit erstmals die magische Marke von 5 Billionen US-Dollar ĂĽberspringen.

Im Januar hatten die Marktforscher lediglich einen Zuwachs von 6,8 Prozent in Aussicht stellten. Mit der aktuellen Prognose in der Hinterhand sehen sie die Entwicklung der weltweiten IT-Ausgaben auf dem besten Weg, noch vor Ende des Jahrzehnts die Marke von 8 Billionen Dollar hinter sich zu lassen.

Auslöser für den höheren Wachstumsschub sind die prosperierenden Software- und Service-Geschäfte, deren Volumina überdurchschnittlich anziehen sollen. Im Softwaresegment erwartet Gartner ein Plus von 13,9 Prozent auf 1,042 Billionen Dollar. Für das IT-Service-Segment rechnen die Analysten mit einer Steigerung von 9,7 Prozent auf fast 1,52 Billionen Dollar. Gemeinsam stünden beide Segmente damit erstmals für mehr als die Hälfte aller IT-Ausgaben. Anders als im Januar prognostiziert, schafft das IT-Service-Geschäft in diesem Jahr noch nicht, die Kommunikationsdienstleistungen als größten Teilmarkt zu übertrumpfen.

Prognose: Weltweite IT-Investitionen (Millionen US-Dollar)
Segment 2023 Investitionen 2023 Wachstum (%) 2024 Investitionen 2024 Wachstum (%)
RZ-Systeme 236179 4,0 259680 10,0
Geräte 664028 -9,1 687943 3,6
Software 914689 12,6 1042174 13,9
IT-Dienstleistungen 1385120 6,1 1519928 9,7
Kommunikationsdienstleistungen 1487161 3,3 1551288 4,3
Insgesamt 4687177 3,8 5061013 8,0
Quelle: Gartner 04/2024

Ungeachtet dessen rechnet Gartner-Analyst John-David Lovelock mit einer baldigen Ablösung. Überhaupt charakterisiert der Marktforscher die Entwicklung des IT-Service-Segmentes als "interessant". Nach seiner Einschätzung fällt es den IT-Dienstleistern im Vergleich zu Anwendungsunternehmen leichter, die dringend benötigten IT-Fachleute zu gewinnen. In Folge steigen beinahe zwangsläufig die Investitionen in Beratungsleistungen. "Wir geraten damit in diesem Jahr an einen Wendepunkt: Zum ersten Mal wird mehr Geld für Beratung als für internes Personal ausgegeben", mutmaßt Lovelock.

Mit zehn Prozent den zweithöchsten Wachstumssprung erwartet Gartner für den Bereich RZ-Systeme, dessen Volumen im Jahr 2024 auf 260 Milliarden Dollar klettern soll. Der Zuwachs soll zum Gutteil auf Investitionen im GenAI-Umfeld zurückzuführen sein. In Vorbereitung auf den erhofften Durchbruch bei Anwendungsunternehmen im Jahr 2025 nehmen Technologieanbieter und Service-Provider aktuell viel Geld in die Hand, um Produkte und Services mit GenAI-Funktionen auszustaffieren. Bei den Hyperscalern sollen beispielsweise KI-Server schon fast sechzig Prozent aller Rechnerausgaben ausmachen.

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Etwas entspannter dürfen auch die Endgerätehersteller auf das aktuelle Jahr blicken. Gegenüber dem Tiefstand von 664 Milliarden Dollar in 2023 soll sich das Marktsegment laut Prognose um 3,6 Prozent auf 688 Milliarden Dollar verbessern. Unter anderem sollen Verbraucher und Unternehmen nun Mobiltelefone schneller ersetzen, als dies zuletzt der Fall war. Die Integration von GenAI-Funktionen in Premium- und Basistelefone ist an dieser Stelle eher ein zusätzlicher Tauschanreiz und weniger Impuls für weiteres Wachstum.

Hinweis: Die regelmäßig von Gartner veröffentlichen Jahresprognosen lassen sich nicht zwangsläufig direkt vergleichen, da die Ausgangslage – in diesem Fall die Ausgangsdaten für 2023 – divergieren. So wird beispielsweise in der Aprilprognose für das RZ-Systemsegment mit zehn Prozent ein um 2,5 Prozentpunkte höheres Wachstum genannt als in der Januarprognose. Tatsächlich liegt das absolute Volumen circa 0,7 Milliarden Dollar unter der früheren Erwartung. Grund hierfür ist der 2023er-Ausgangswert, für den zu Beginn des Jahres noch auf viele Schätzungen zurückgegriffen werden musste und der nun sukzessive an die von den Herstellern veröffentlichten realen Ergebnissen angepasst wird.

(fo)