Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz für Ägypten: Milliarden-Auftrag für Siemens

Der deutsche Konzern Siemens ist im Umfang von 8 Milliarden Euro daran beteiligt, ein 2000 km langes Netz in Ägypten zu bauen.

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Velaro

(Bild: Siemens)

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Siemens Mobility hat vom ägyptischen Verkehrsministerium den Auftrag bekommen, ein Hochgeschwindigkeitsbahnnetz auszurüsten, das dort in den nächsten Jahren entstehen soll. Siemens soll 41 achtteilige Züge vom Typ Velaro liefern, der auf dem für die Deutsche Bahn entwickelten ICE 3 basiert. Hinzu kommen 94 vierteilige Regionalzüge vom Typ Desiro und 41 Vectron-Güterlokomotiven. Ebenso ist Siemens für die Bahninfrastruktur, acht Betriebs- und Güterbahnhöfe zuständig. Ein zugehöriger Wartungsvertrag soll 15 Jahre laufen.

Der Auftragswert beträgt 8,1 Milliarden Euro, darin enthalten sind 2,7 Milliarden Euro, die in einem Vertrag von Anfang September 2021 für eine erste Strecke fällig wurden. Insgesamt sollen 60 Städte mit zusammengenommen 90 Prozent der dortigen ägyptischen Bevölkerung auf einer Länge von 2000 km mit einem vollelektrifizierten Hochgeschwindigkeitssystem verbunden werden. Die Züge sollen bis zu 230 km/h fahren können. Siemens arbeitet dabei mit den Bauunternehmen Orascom Construction und The Arab Constructors zusammen. Entstehen soll mit Hilfe von gut 40.000 neuen Arbeitsplätzen laut Siemens-Mitteilung (PDF) das sechstgrößte Hochgeschwindigkeitssystems der Welt.

Das Netz soll drei Strecken umfassen: ein 660 km langer Abschnitt zwischen den Hafenstädten Ain Sokhna am Roten Meer und Marsa Matrouh sowie Alexandria am Mittelmeer, "Suezkanal auf Schienen" genannt. Dazu kommen eine 1100 km lange Strecke zwischen Kairo und Abu Simbel nahe der Grenze zum Sudan und eine 225 km lange Strecke zwischen Luxor und Hurghada am Roten Meer.

Auf allen drei Strecken soll Siemens Mobility ein Stromversorgungs- und ein Signalsystem installieren. Dieses soll auf dem European Train Control System (ETCS) Level 2 basieren, das auch in Deutschland auf einigen Strecken eingesetzt wird. Zugbetrieb, Schieneninfrastruktur und Teilsysteme im gesamten Netz optimiert werden. Für Betriebsplanung und Instandhaltung soll die Software Railigent eingesetzt werden. Digitalisierte Betriebshöfe sollen nahtlose Prozesse von der Erkennung bis zur Behebung von Problemen ermöglichen.

(anw)