"Höchste Priorität": Eigene UFO-Studie für NASA "sehr wichtig"
Die geplante UFO-Studie sei sehr wichtig, heißt es von der NASA. Niemand genieße so viel Vertrauen und habe so viel Expertise wie die US-Weltraumagentur.
Die geplante UFO-Studie der NASA ist für die US-Weltraumagentur "sehr wichtig" und wird dort "mit höchster Priorität" behandelt. Das sagte Daniel Evans von der NASA-Abteilung für wissenschaftliche Missionen (Science Mission Directorate) bei einer Vorstellung verschiedener Projekte, aus der das US-Portal Space.com zitiert. Demnach soll die Analyse im Herbst beginnen und nicht mehr als 100.000 US-Dollar kosten. 15 bis 17 Experten und Expertinnen seien dafür vorgesehen, die Wunschkandidaten und -kandidatinnen seien NASA-Chef Bill Nelson inzwischen vorgestellt worden. Evans hofft demnach, dass die Gruppe ihre Arbeit im Oktober aufnehmen kann.
Regelrechter UFO-Hype
Dass auch die NASA angesichts des neu erwachten Interesses in den USA an UFO-Sichtungen eine eigene Untersuchung durchführen will, hatte die US-Weltraumagentur im Juni publik gemacht. Leiten soll sie der Astrophysiker David Spergel. Er und sein Team sollen neun Monate lang Daten zusammentragen und ausarbeiten, wie die Phänomene in Zukunft am besten untersucht werden können. In den USA wird die Studie mit besonders großem Interesse erwartet, laut Evans auch, weil die Öffentlichkeit keiner anderen Behörde so sehr vertraut wie der NASA. Man sei einzigartig positioniert, um sich mit dem Phänomen zu befassen, "weil wir wissen, wie man die Instrumente der Wissenschaft und Daten nutzt, um herauszufinden, was da draußen am Himmel passieren könnte".
Der regelrechte UFO-Hype in den USA geht auf Medienberichte und eine Entscheidung der US-Regierung unter Ex-Präsident Donald Trump zurück. Der hatte kurz vor seiner Abwahl Behörden angewiesen, dem US-Kongress über ihre Erkenntnisse zu UFO-Sichtungen zu berichten. Vor einem Jahr war der angeforderte Bericht dann veröffentlicht worden, im Mai hatte es dazu die erste Anhörung im US-Kongress gegeben. Demnach hat das US-Militär Berichte über rund 400 Sichtungen zusammengetragen, die nicht erklärt werden können. Hinweise, dass außerirdische Technik dahintersteckt, gibt es aber nicht. Die NASA spricht nun nicht von UFOs, sondern von UAP ("unidentified aerial phenomena"), also "nicht-identifizierte Phänomene in der Luft".
Derweil gibt es seit wenigen Wochen beim US-Verteidigungsministerium eine neue Abteilung, die Anstrengungen aller US-Behörden bei der Suche nach unidentifizierten Flugobjekten (UFOs) koordinieren soll. Dabei soll sie sich nicht auf solche in der Luft beschränken, sondern sich auch um Objekte kümmern, die im Weltraum, im Wasser und zwischen verschiedenen Medien unterwegs ist. Die Abteilung trägt den Namen "All-domain Anomaly Resolution Office" (AARO), was so viel heißt wie "Büro zur Auflösung von Anomalien in allen Domänen".
(mho)