Holocaust-Ăśberlebende mahnen Facebook zu mehr Einsatz gegen Holocaust-Leugner

Die Claims Conference setzt sich mit einer Kampagne dafĂĽr ein, dass Mark Zuckerberg handelt.

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Holocaust-Ăśberlebende mahnen Facebook zu mehr Einsatz gegen Holocaust-Leugner

Die Claim Conference möchte, dass sich viele Menschen an den Facebook-Chef wenden.

(Bild: Claim Conference auf Twitter)

Update
Lesezeit: 2 Min.

Überlebende des Holocaust fordern Facebook auf, Beiträge auf der Plattform zu löschen, die den Völkermord der Nazis an der jüdischen Bevölkerung Europas leugnen. Die Claims Conference, ein Zusammenschluss jüdischer Organisationen, setzte am Mittwoch dazu eine Kampagne ins Netz.

In Videobotschaften auf sozialen Netzwerken rufen Holocaust-Ăśberlebende demnach Facebook-Chef Mark Zuckerberg zum Handeln auf. "Ihr Leiden/ihren Verlust zu leugnen, ist Hassrede", schrieb die Claims Conference auf Twitter. "Es gibt kein Leugnen, der Holocaust war real", sagt der Ăśberlebende Pinchas Gutter in einem dazugestellten Video. Neben ihm kommen darin noch einige andere Ăśberlebende zu Wort.

Dem Holocaust fielen etwa sechs Millionen Menschen zum Opfer. In Polen wurden rund 90 Prozent der Menschen jüdischen Glaubens umgebracht, in anderen europäischen Ländern wie in Ungarn oder den Niederlanden mehr als 70 Prozent. Die Claims Conference setzt sich dafür ein, "den jüdischen Holocaust-Überlebenden ein Mindestmaß an Gerechtigkeit zu verschaffen und sie mit der bestmöglichen Betreuung im Alter zu versorgen".

Der Begriff "Holocaust" stammt vom griechischen Wort "holokauston" und bedeutet Brandopfer (wörtlich: "ganz verbrannt"). Er wurde in Deutschland 1979 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als im Fernsehen die gleichnamige Serie über das Schicksal einer jüdischen Familie gesendet wurde. Menschen jüdischen Glaubens verwenden meist das hebräische Wort Schoah – Katastrophe.

Update 29. 7. 2020, 16.45 Uhr: Eine Facebook-Sprecherin sagte laut einem Bericht der Jerusalem Post, auch wenn Facebook gegen viele Beträge auf seiner Plattform Einwände erhebe, würden sie nicht einfach deshalb entfernt, weil sie falsch sind. Facebook wisse, dass dadurch manchmal Material veröffentlicht wird, das historischen und sachlichen Beweisen zuwiderläuft. Der Betreiber des sozialen Netzwerks will aber eine Plattform bieten, die es ermögliche, Unwahrheiten zu bekämpfen und ihnen entgegenzuwirken. (mit Material der dpa) /

(anw)