Holografische Wechselmedien mit bis zu 1,6 Terabyte

Die beiden Speichermedien-Hersteller Maxell und InPhase planen holografische Wechselmedien, die Platz für bis zu 1,6 Terabyte an Daten bieten. Erste Modelle mit 300 GB sollen im kommenden Jahr marktreif sein.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Maxell und InPhase entwickeln gemeinsam holografische Speichermedien, die sich dereinst mit bis zu 1,6 Terabyte an Daten beschreiben lassen – allerdings nur ein einziges Mal. Läuft alles nach Plan, werden erste Laufwerke und staubgeschützt in Cartridges verpackte Medien mit einer Kapazität von 300 Gigabyte im September 2006 auf den Markt kommen. Zwei Jahre später soll die Kapazität auf 800 GB anwachsen und 2010 nochmals auf 1,6 Terabyte verdoppelt werden. Dann sollen die Daten mit maximal 120 Megabit pro Sekunde auf die Medien fließen. Die Scheiben sollen sich aber zunächst nur mit 20 Megabit pro Sekunde befüllen lassen und nach dem Beschrieb mindestens 50 Jahre halten.

Bei der holografischen Speicherung wird ein Laserstrahl geteilt, um zwei phasengekoppelte Strahlen zu erzeugen. Ein Strahl dient nun als Signalträger, der andere als Referenzquelle. Der Signalstrahl transportiert die zu speichernde Information in Blöcken aus etwa einer Million hellen oder dunklen Pixeln. Beim Speichervorgang setzt das lichtempfindlichen Medium das Interferenzmuster der beiden Strahlen chemisch oder physikalisch beispielsweise in eine Änderung des Brechungsindex oder der Absorptionsfähigkeit um. Der Lesevorgang erfolgt durch eine Beleuchtung des Speichermediums nur mit dem Referenzstrahl. Dank der Speicherung der Phaseninformation lässt sich das räumliche Signal wieder vollständig rekonstruieren.

In einem holografischen Medium lassen sich an einem Ort viele Blöcke gleichzeitig speichern und unabhängig voneinander wieder auslesen. Dazu muss nur die Speicherkonfiguration unterschiedlich sein wie beispielsweise der Winkel zwischen Signal- und Referenzstrahl oder die Wellenlänge des Lasers. Die theoretische Grenze liegt bei einigen zehn Terabit pro Kubikzentimeter. Der Zugriff ist schnell und auch parallel möglich, da sich die Lesestrahlen ohne Trägheit eines Festplatten-Aktuators bewegen lassen.

Ein besonderer Vorteil holografischer Speicher ist auch die quasi eingebaute assoziative Suche, beispielweise nützlich für eine Fingerabdruck-Datenbank: Durch Beleuchtung mit einem Suchmuster werden alle Referenzstrahlen mit genau der Intensität rekonstruiert, die der Ähnlichkeit zwischen Suchmuster und gespeicherter Information entspricht. (mhe)