Horizon Worlds: Metaverse-Vorläufer kann Nutzer nicht halten

Metas Horizon Worlds bleibt hinter den Erwartungen zurück, berichtet das WSJ. Die gesteckten Nutzerziele verpasst der Metaverse-Vorläufer demnach deutlich.

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(Bild: Meta)

Lesezeit: 2 Min.

Facebooks Metaverse-Vorläufer Horizon Worlds fällt bei Nutzerinnen und Nutzern durch: Dem Wall Street Journal liegen interne Dokumente vor, die den schweren Stand von Horizon Worlds belegen. Demnach hatte Meta ursprünglich 500.000 monatlich aktive User bis Ende des Jahres angepeilt. Davon hat es bisher aber nur knapp 200.000 erreicht.

Mittlerweile hat Meta das Ziel laut Wall Street Journal auf 280.000 Nutzerinnen und Nutzer nach unten korrigiert. Seit dem Frühjahr sei die Zahl der monatlich aktiven User aber kontinuierlich gesunken. Die meisten Menschen, die Horizon Worlds ausprobieren, kommen außerdem nicht für den zweiten Monat zurück, schreibt die US-Zeitung. Im Februar sollen noch 300.000 Personen Horizon Worlds genutzt haben.

Dieses Problem teilt Horizon Worlds offenbar mit Facebooks VR-Produkten insgesamt: Die internen Dokumente sollen zeigen, dass auch Metas Quest-Headsets immer kürzer genutzt werden. Weniger als die Hälfte der Geräte werde sechs Monate nach dem Kauf noch verwendet.

Die in Deutschland nicht erhältlichen Quest-Brillen sind Voraussetzung für den Zugang zu Metas Horizon Worlds, können aber auch viele herkömmliche VR-Anwendungen und Spiele ausführen. Im Rahmen der Connect kündigten Meta und Microsoft etwa an, dass mehrere Produktionsapps aus dem Office-Portfolio für die Quest erscheinen sollen.

Dennoch scheint die VR-Müdigkeit Horizon Worlds besonders stark zu treffen. Eine mögliche Erklärung: Als soziale Anwendung ist Horizon Worlds zwangsläufig auf einen Kundenstamm angewiesen. Gibt es zu wenige Nutzerinnen und Nutzer, ergeben viele Horizon-Spielwelten wenig Sinn. Laut dem Wall Street Journal zeigen die Dokumente, dass nur 9 Prozent der für Horizon Worlds gebauten Spielwelten von mindestens 50 Personen besucht wurden. Die meisten wurden nie besucht. "Eine leere Welt ist eine traurige Welt", soll es in einem der Meta-Dokumente heißen.

Selbst bei Metas eigenen Angestellten kommt Horizon Worlds offenbar nicht gut an: Ein vom US-Technikmagazin "The Verge" veröffentlichtes Memo soll zeigen, dass nicht einmal die Entwicklerinnen und Entwickler des Metaverse-Vorläufers die App regelmäßig benutzen.

(dahe)