Hotmail mit Pferdefuß

Vor kurzem (siehe die Meldung vom 5.1.98 ) hat Microsoft für einige Hundert Millionen Dollar den eMail-Anbieter HOTMAIL gekauft.

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Von
  • Florian Rötzer

Vor kurzem (siehe die Meldung vom 5.1.98) hat Microsoft für einige Hundert Millionen Dollar den eMail-Anbieter HOTMAIL gekauft. Mit den angeblich über neun Millionen Kunden und dem kostenlosen eMail-Service, bei dem man über das Web Email versenden und empfangen kann, will Microsoft offenbar mit MSN in Konkurrenz etwa zu AOL treten.

Aber HOTMAIL hat Tücken, die möglicherweise die Aussichten von Microsoft trüben könnten. Da jeder Teilnehmer unkontrolliert einen beliebigen Namen und ein Passwort wählen kann, ist die tatsächliche Zahl der Accounts unsicher. Unter willkürlich zusammengelogenen Namen kann sich jeder Privatmensch überdies theoretisch beliebig viele Adressen reservieren, die ihm zur Fälschung von Umfragen, unverfänglichen Anfragen bei der Konkurrenz, Sendung von junk mails oder reinem Schabernack dienen können. Eine Verifikation ist nur schwer möglich. Wenn man dabei auch noch die Computer wechselt, wird eine Kontrolle durch HOTMAIL praktisch undurchführbar. Microsoft könnte natürlich die Daten überprüfen und die Freigabe von Accounts einschränken, aber damit würde auch die Attraktivität des Angebots vermindert, und Microsoft stünde wieder einmal als "Big Brother" da.

Einen ausführlichen Bericht von Harald Taglinger über HOTMAIL und Microsoft: Heiße Sache oder heißes Pflaster? gibt es in Telepolis. (fr)