Huawei: Partner sollen Handys bauen, um US-Sanktionen zu umgehen

Einem Medienbericht zufolge plant Huawei, seine Handys an Partnerunternehmen zu lizenzieren. Damit könnten die US-Sanktionen ausgehebelt werden.

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(Bild: Rad K/Shutterstock.com)

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Huawei könnte seine Smartphone-Designs an Partnerunternehmen lizenzieren, um den US-Sanktionen aus dem Weg zu gehen. Das berichtet Bloomberg mit Verweis auf nicht näher genannte Insider. Demnach befindet sich der chinesische Technik-Riese gerade in Verhandlungen mit mehreren möglichen Partnern.

Dazu sollen dem Bloomberg-Bericht zufolge Xnova gehören, eine Abteilung von China Postal and Telecommunications Appliances. Auch der chinesische Ausrüster TD Tech soll sich in Verhandlungen mit Huawei befinden. In beiden Fällen würde Huawei seine Handy-Designs lizenzieren, während die Partnerunternehmen die Mobiltelefone bauen und die nötigen Komponenten dafür einkaufen.

Huawei selbst ist bei der Beschaffung von Komponenten stark eingeschränkt: Wegen der US-Sanktionen darf der Chip-Hersteller TSMC nicht mehr an Huawei liefern. Der US-Hersteller Qualcomm hat eine Sonderlizenz für den Handel mit Huawei, die allerdings nur 4G-Mobilfunkprozessoren umfasst – aktuellere 5G-SoCs darf Huawei dagegen nicht von Qualcomm beziehen.

Huawei scheint nun darauf zu hoffen, dass Partnerunternehmen ohne Einschränkungen Komponenten für die Handy-Herstellung in Auftrag geben können. Derartige an externe Unternehmen lizenzierte Handy-Designs könnten möglicherweise auch mit Googles Android-Betriebssystem laufen. Huawei-Handys dürfen lediglich die lizenzfreie Version von Android nutzen, die ohne Google-Apps auskommt.

Huawei steht seit Mai 2019 auf der Embargoliste der US-Regierung. Der Verlust von Android hatte schwere Auswirkungen auf das damals florierende Smartphone-Geschäft des Herstellers. Im November vergangenen Jahres trennte sich das Unternehmen dann von seiner Tochtermarke Honor. Seitdem darf Honor, das nun zu einem chinesischen Konsortium gehört, wieder Smartphones wie das Honor 50 mit Google-Diensten anbieten.

In den USA wird derweil darüber diskutiert, ob auch Honor auf der Entitätsliste der US-Regierung landen sollte. Ein Treffen von Vertretern der Außen-, Handels-, Verteidigungs- und Energieministerien im September endete ohne Ergebnis.

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(dahe)