Humanoider Allzweck-Roboter: Boston Dynamics und Toyota kooperieren

Boston Dynamics und das Toyota Research Institute wollen ihre Expertise bĂĽndeln, um schneller zu einem universell anwendbaren humanoiden Roboter zu gelangen.

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Atlas-Roboter von Boston Dynamics

Der elektrische Atlas soll als gemeinsame Forschungsplattform eingesetzt werden.

(Bild: Boston Dynamics)

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Das Robotikunternehmen Boston Dynamics und das Toyota Research Institute (TRI) haben eine Forschungspartnerschaft geschlossen, um die Entwicklung eines humanoiden Allzweck-Roboters voranzutreiben, der universell eingesetzt werden kann. Das teilte Toyota am Mittwoch mit. Die Kooperation sieht vor, dass Boston Dynamics dazu die neueste humanoide Roboterplattform Atlas als Hardware zur VerfĂĽgung stellt. TRI soll dagegen sein Large Behaviour Model (LBM) fĂĽr Roboter einbringen. Beides soll gemeinsam weiterentwickelt werden.

In dem Projekt wollen Boston Dynamics und das TRI ihre jeweiligen Stärken einbringen, um schnellere Fortschritte bei der Entwicklung eines Allzweck-Roboters zu machen, als es bisher einzeln der Fall ist. Viele komplexe Herausforderungen bei der Entwicklung eines "nützlichen" humanoiden Roboters könnten nur gemeinsam bewältigt werden. Dazu müsse viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit geleistet werden, heißt es von den beiden Partnern.

Boston Dynamics bringt dazu als grundlegende Plattform die elektrische Version des humanoiden Roboters Atlas ein. Er ist extrem mobil, kann Objekte manipulieren und verfügt über eine Reihe außerordentlicher physischer Eigenschaften. Dies mache ihn zur idealen Hardware, um die von TRI entwickelten Techniken der Künstlichen Intelligenz zu implementieren. Ziel sei es dabei, die Manipulationsfähigkeiten sowie die Ganzkörperverhaltensweisen des Roboters grundlegend zu verbessern.

Konkret planen Boston Dynamics und das TRI die Weiterentwicklung von LBMs für die Robotik. Generative KI soll zur Verbesserung der Geschicklichkeit und den Fähigkeiten des Roboters beitragen. Durch Forschungsarbeit zur Objekterkennung und das Training von Large Language Models (LLMs) sollen Multitasking-, Bildverarbeitungs- und sprachkonditionierte Grundmodelle für geschickte Manipulationen entwickelt werden.

Daten für die Weiterentwicklung von LBMs sollen auch von dem Roboter selbst kommen. Durch Teleoperationen und programmatische Steuerung soll der Roboter einige neue Aufgaben erlernen. Die dabei gesammelten Daten sollen wiederum dazu eingesetzt werden, um das Training von LBMs zu unterstützen. Auch Simulationen kämen dabei zum Einsatz. Das soll dem Roboter so über vortrainierte Modelle schneller neue robuste Ganzkörperfähigkeiten beibringen.

Das Team, das gemeinsam von Scott Kuindersma, Senior Director of Robotics Research bei Boston Dynamics und Russ Tedrake, Vice President of Robotics Research am TRI geleitet wird, soll noch weitere Forschungsfragen beantworten. Darunter fallen etwa grundlegende Trainingsfragen für humanoide Roboter, Fragen zur Ganzkörpersensorik, Mensch-Maschine-Interaktion sowie Sicherheit.

(olb)